Uli Forte (37) ist wie erwartet neuer Trainer der Grasshoppers. Der Zürcher war zuletzt ohne Anstellung. Anfang März 2011 war Forte in St. Gallen entlassen worden.
Offiziell wurde Forte zwar erst am Mittag an einer Pressekonferenz vorgestellt, doch leitete zuvor am Morgen bereits das Training der Grasshoppers. Dass Forte bei GC auf Ciriaco Sforza folgen würde, zeichnete sich seit letztem Freitag ab. Weil die Grasshoppers durchblicken liessen, dass sie nach dem Rücktritt von Sforza nicht eine Interimslösung präsentieren, sondern sofort den Trainer für eine längerfristige Zukunft vorstellen würden, war klar, dass der aktuelle Luzern-Trainer Murat Yakin kein Thema (mehr) war. Forte unterschrieb einen Vertrag bis Ende der Saison 2012/13 mit Option auf eine Verlängerung.
Die neue GC-Führung um Präsident André Dosé setzt somit auf einen Trainer, der – anders als Vorgänger Sforza – das Metier von der Pike auf gelernt hat. Forte begann als Spielertrainer in der 2. Liga (Red Star) und arbeitete sich via 1. Liga (Aufstieg mit Red Star) und die Challenge League (Wil, später St. Gallen) in die Super League hoch (Aufstieg mit St. Gallen).
Nachdem er am 1. März 2011 in St. Gallen nach etwas mehr zweieinhalb Jahren entlassen worden war, wurde Forte immer wieder mit anderen Klubs in Verbindung gebracht. Er sass ein Jahr lang auf dem Karussell, bekam aber weder bei Luzern, Thun und Basel noch bei Zürich einen Vertrag. Der Betriebsökonom nutzte die rund 13 Monate ohne Anstellung, um sich (als Trainer) weiterzubilden. Er absolvierte Stages bei Bundesligaklubs und schaute auch dem Eishockey-Trainer Arno Del Curto beim HC Davos über die Schultern.
Fortes erstes Spiel mit GC ist am kommenden Samstag in Thun. Er beginnt somit da, wo er mit St. Gallen vor über einem Jahr aufgehört hat: Zum Einen mit einem Spiel gegen die Berner Oberländer, zum Anderen mitten im Abstiegskampf. Ein Punkt trennt GC noch von Lausanne-Sport. Fallen die Zürcher hinter den Aufsteiger zurück, auf den sie noch auswärts treffen, liegt ihr Schicksal in den Händen des Obergerichts des Kanton Bern. Sprechen die Richter nämlich dem derzeit neuntklassierten FC Sion zumindest einen Teil der 36 Strafpunkte gut, wäre GC als Neunter in die Barrage verbannt und müsste mit dem Zweiten der Challenge League um einen Platz in der Super League stechen.