Der britische Filmemacher Ken Loach wird bei den 64. Internationalen Filmfestspielen Berlin im Februar 2014 mit dem Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Im Rahmen der Hommage wird eine Auswahl von zehn Filmen des 77-Jährigen gezeigt.
«Ken Loach ist einer der grossen europäischen Regisseure. In den nahezu 50 Jahren seines filmischen Schaffens hat er eine aussergewöhnliche Kontinuität bewiesen, dabei ist er jedoch auch stets innovativ», wird Berlinale-Direktor Dieter Kosslick am Freitag in einer Mitteilung zitiert.
«Ken Loach drückt sein tiefes Interesse für Menschen, ihre Schicksale und sein sozialkritisches Engagement mit unterschiedlichen filmischen Mitteln aus.»
Erstmals für Aufsehen sorgte der vielfach ausgezeichnete Brite als BBC-Regisseur mit seinem Dokudrama «Cathy Come Home» (1966) über eine junge, von Obdachlosigkeit bedrohte Arbeiterfamilie.
Der internationale Durchbruch gelang mit «Kes» (1969), einem Schlüsselfilm des europäischen realistischen Kinos. Auch in weiterer Folge drehte er eindringliche Filme, die sich an der Grenze zwischen Dokumentarfilm und Fiktion bewegen und sich dem alltäglichen Leben von Menschen und Missständen in der Gesellschaft widmen.
So steht nicht nur «Raining Stones» (1993), der anlässlich der Preisverleihung in Berlin gezeigt wird, unter den Vorzeichen wie auch den Nachwirkungen der Ära Margaret Thatcher. Zuletzt war sein Dokumentarfilm «The Spirit of ’45» über den überraschenden Wahlsieg der Labour-Partei in Grossbritannien bei den Parlamentswahlen 1945 in der Sonderreihe «Berlinale Special» vertreten.