Vor der Präsidentschaftswahl im ostafrikanischen Kenia hat der scheidende Präsident Mwai Kibaki zu einem friedlichen Urnengang aufgerufen. „Lasst uns der Welt die eindeutige Botschaft senden, dass unsere Demokratie erwachsen geworden ist“, forderte er.
Bei jeder Wahl gebe es Gewinner und Verlierer. „Auch diejenigen, die nicht gewinnen, braucht unser Land noch“, sagte Kibaki in einer vom Fernsehen übertragenen Ansprache am Freitagabend.
Zur kenianischen Präsidentschaftswahl am Montag treten acht Politiker an. Umfragen zufolge ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Regierungschef Raila Odinga und seinem Stellvertreter Uhuru Kenyatta zu erwarten.
Erste Abstimmung seit blutigen Unruhen von 2007
Es ist die erste Abstimmung seit blutigen Unruhen nach den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Jahr 2007 mit mehr als 1000 Toten. Damals erklärten sich sowohl Odinga als auch Kibaki zum Staatschef.
Unter internationalem Druck einigten sie sich schliesslich auf eine Machtteilung. Kibaki blieb Präsident, Odinga wurde Regierungschef mit erweiterten Befugnissen. Die Lage in Kenia blieb aber angespannt. Auch im vergangenen Jahr wurden bei gewalttätigen Zusammenstössen und durch Polizeigewalt etwa 500 Menschen getötet.
Eine Stichwahl um das Präsidentenamt wird Mitte April fällig, wenn kein Kandidat im ersten Anlauf die absolute Mehrheit erhält. Ausser dem Präsidenten werden auch eine neue Nationalversammlung, der Senat, 47 Bezirksgouverneure und Kommunalvertreter gewählt. Kenia profitierte zuletzt zwar von einem ansehnlichen Wirtschaftswachstum, die sozialen Unterschiede sind aber weiterhin gross.