US-Aussenminister John Kerry hat eine neue Vermittlungsrunde in Nahost aufgenommen. Der 70-Jährige kam am Donnerstagabend zu seinem neunten Besuch als Aussenminister in Israel an, wie ein Sprecher der US-Botschaft in Tel Aviv bestätigte.
Während seines knapp zweitägigen Aufenthalts wollte Kerry den Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas und den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu treffen. Zentrales Thema der Gespräche ist der Nahost-Friedensprozess, in Israel soll es auch um die internationalen Bemühungen um eine Einigung mit Atomstreit mit dem Iran gehen.
Israel und die Palästinenser hatten Ende Juli nach jahrelanger Eiszeit wieder Friedensgespräche aufgenommen. Ziel waren ein Friedensabkommen binnen neun Monaten sowie die Gründung eines unabhängigen Palästinenserstaates. Die Gespräche kriseln jedoch und waren bisher von immer neuen israelischen Siedlungsprojekten sowie Gewalt auf beiden Seiten überschattet.
Die israelische Verhandlungsführerin Zipi Livni sagte vor Kerrys Ankunft, die Palästinenser müssten verstehen, dass sie ihren Staat nur bekommen können, wenn Israels Sicherheit gewährleistet sei. Israel müsse hingegen verstehen, dass es zwischen Siedlungen und Sicherheit wählen müsse. «Meine Entscheidung ist klar», sagte sie. «Frieden und Sicherheit, nicht Siedlungen und Isolation.»