US-Aussenminister John Kerry hat bei einem Paris-Besuch Kränze vor den Redaktionsräumen von «Charlie Hebdo» und vor dem jüdischen Supermarkt abgelegt. Kerry besuchte die beiden Anschlagsorte mit seinem französischen Kollegen Laurent Fabius.
Zuvor hatte Kerry im Elysée-Palast Frankreichs Staatschef François Hollande getroffen, beide Politiker umarmten sich. «Wir teilen den Schmerz und das Entsetzen über alles, was Sie durchgemacht haben», sagte Kerry zu Hollande. Der französische Staatschef sagte zu Kerry, es müssten «gemeinsam die notwendigen Antworten» auf die terroristische Herausforderung gefunden werden.
Die USA waren nach der Anschlagsserie mit 17 Todesopfern in Frankreich in die Kritik geraten, weil sie bei einem Gedenkmarsch in Paris zur Erinnerung an die Anschlagsopfer nur auf Botschafterebene vertreten waren. Zu dem «Republikanischen Marsch» mit rund 1,5 Millionen Teilnehmern waren am Sonntag mehr als 40 Staats- und Regierungschefs in die französische Hauptstadt gereist.
Fabius sagte am Freitag vor der Redaktion des Satireblattes «Charlie Hebdo», Kerry habe sich dafür «entschuldigt». «Er hat mir gesagt, dass es ihn geschmerzt hat, nicht da sein zu können.» Es sei «gut», dass Kerry nun nach Paris gekommen sei.
Kerry hatte zuvor gesagt, er sei wegen Reisen in Indien und Bulgarien verhindert gewesen. «Deswegen konnte ich nicht kommen», sagte der US-Aussenminister zu Fabius. Kerry war bereits am Donnerstagabend in Paris eingetroffen. Er wollte mit seinem Besuch in Frankreich nach eigenen Worten «Paris eine dicke Umarmung» geben und die Solidarität der USA zum Ausdruck bringen.