US-Aussenminister John Kerry hat nach der Eröffnung der US-Botschaft im sozialistischen Kuba auch Regimekritiker getroffen. Rund zehn Oppositionelle waren am Freitag zu einer privaten Veranstaltung in der Residenz des US-Geschäftsträgers in Havanna eingeladen.
Dabei kamen sie auch zu einer halbstündigen Unterredung mit Kerry zusammen, wie der Aktivist Reinaldo Escobar der Nachrichtenagentur dpa sagte. Die Dissidenten durften zuvor an der offiziellen Feier in der US-Botschaft nicht teilnehmen. Die US-Seite hatte sie wohl aus Rücksicht auf die Castro-Regierung beim Hissen der US-Flagge nicht dabei haben wollen.
Zwei weitere Oppositionelle hatten die Einladung zur späteren Veranstaltung in der Residenz ausgeschlagen. Es sei bedauerlich, dass die Obama-Regierung die Bedingungen des Regimes akzeptiert habe, erklärte einer von ihnen.
Die USA und Kuba hatten am 20. Juli ihre Beziehungen nach einer jahrzehntelangen Eiszeit normalisiert. Die Annäherung zwischen den früheren Erzrivalen war im Dezember eingeleitet worden. Die US-Regierung versicherte, sie wolle sich trotz des neuen Kurses weiter für Menschenrechte in dem Karibikstaat einsetzen.