Die Verhandlungen über Irans Atomprogramm werden nach den Worten der EU-Aussenbeauftragten Catherine Ashton mit guten Vorsätzen weitergeführt. «Wir sind fest entschlossen, eine Einigung zum frühest möglichen Zeitpunkt zu erreichen», sagte sie am Samstag in Wien.
Kurz zuvor hatte die 5+1-Gruppe (USA, Russland, China, Grossbritannien, Frankreich und Deutschland) mit dem Iran eine Verlängerung der Verhandlungsfrist bis zum 24. November vereinbart. Eine erste Frist wäre am 20. Juli ausgelaufen.
Trotz aller Fortschritte gebe es noch erhebliche Differenzen in entscheidenden Punkten, sagte Ashton. Erneut lobte sie die konstruktive Arbeitsatmosphäre.
«Wir haben heute einen Entwurf, der die Hauptprobleme behandelt, aber es gibt immer noch eine Reihe von Klammern und Lücken in diesem Text», sagte auch US-Aussenminister John Kerry zur vereinbarte Verlängerung der Verhandlungsfrist. Doch: «Diplomatie braucht Zeit», sagte Kerry. Daher dürften die Gespräche nicht voreilig beendet werden.
USA geben Gelder frei
Gleichzeitig verkündete Kerry neue Übergangsregelungen. Demnach geben die USA 2,8 Milliarden Dollar an gesperrten iranischen Geldern frei. Im Gegenzug solle der Iran einen Teil seines auf 20 Prozent angereicherten Urans in atomaren Brennstoff zur Energiegewinnung umwandeln, erklärte Kerry.
Die 5+1-Gruppe (USA, Russland, China, Frankreich, Grossbritannien und Deutschland) hatte im November 2013 mit dem Iran einen zunächst sechsmonatigen Verhandlungsmarathon vereinbart. Von vorneherein war eine Verlängerung der Frist als Möglichkeit vorgesehen.
Die internationale Gemeinschaft will Gewissheit, dass das iranische Atomprogramm ausschliesslich friedlichen Zwecken dient. Der Iran will die Aufhebung aller Wirtschaftssanktionen erreichen. Als möglicher Zeitpunkt für die nächste Verhandlungsrunde in Wien wurde Mitte bis Ende August ins Auge gefasst.