Die Chefdiplomaten der USA und Russlands versuchen, den syrischen Friedensprozess auf der Schiene zu halten. US-Aussenminister John Kerry und sein russischer Amtskollege Sergej Lawrow trafen am Mittwoch zu Gesprächen in einem Hotel am Zürcher Flughafen ein.
Es geht vor allem um die Streitfrage, wer von den syrischen Rebellen bei Friedensverhandlungen mit am Tisch sitzen darf. Wird dies nicht rasch gelöst, könnten sich die Genfer Friedensgespräche verzögern. Der Beginn der Gespräche war für den 25. Januar vorgesehen.
Kerrys Sprecher John Kirby sagte: «Es ist noch einige Arbeit nötig, damit das Treffen stattfindet. Aber es ist unsere Hoffnung, dass dies weiter gehen kann und dass wir das Treffen am 25. abhalten können.»
Strittig ist, wer als teilnahmeberechtigte Oppositionsgruppe anerkannt wird. Unter anderem Saudi-Arabien drängt darauf, dass möglichst viele Regimegegner, auch extremistische, an den Gesprächen teilnehmen. Das syrische Regime hingegen will nur gemässigte Rebellengruppen zulassen, Moskau unterstützt dies.
Syrische Regimegegner werfen Russland vor, die Friedensgespräche zu behindern. Moskau wolle für die Verhandlungen eine eigene Liste mit Vertretern der Opposition durchsetzen, sagte der Koordinator des oppositionellen Hohen Komitees, Riad Hidschab, am Mittwoch in Riad.
Russland unterstützt Assad und will dass er im Amt bleibt; die USA und Europa wollen, dass der syrische Präsident abtritt und helfen einigen Rebellengruppen.
Auch der Ukrainekonflikt soll zwischen Kerry und Lawrow zur Sprache kommen. Kerry will nach dem Treffen zum Weltwirtschaftsforum nach Davos weiterreisen.