Der FC Zürich kann am 29. Mai im eigenen Stadion nach dem neunten Cupsieg greifen. Dank Doppeltorschütze Alexander Kerschakow bezwingt er das ersatzgeschwächte Sion 3:0 und steht zum zehnten Mal im Cupfinal, wo der FC Lugano der Gegner sein wird.
Der FCZ war im Tourbillon gegenüber den letzten Auftritten in der Super League kaum wiederzuerkennen. Defensiv solid wie zuletzt, aber zudem kaltschnäuzig in der Offensive wie lange nicht mehr. Gefeierter Mann bei den Zürchern war Alexander Kerschakow, der in der ersten Halbzeit zweimal einnetzte (10./43. Minute).
Der 3:0-Sieg hätte in der Schlussphase gar noch höher ausfallen können. Beim arg dezimierten FC Sion passte ins Bild, dass Theofanis Gekas eine Viertelstunde vor Schluss einen Penalty in den Nachthimmel schoss und in der 86. Minute alleine vor FCZ-Keeper Anthony Favre scheiterte.
Der 19-jährige Grieche Anastasios Donis hat dem FC Lugano mit seinen beiden Toren zum 2:1-Sieg in Luzern im zweiten Halbfinal eine grosse Überraschung beschert. Erstmals seit 1993 stehen die Tessiner wieder in einem Final um den Schweizer Cup, den sie damals gegen die Grasshoppers gewannen. » Zum Bericht
Beim FC Sion figurierten nicht weniger als elf Spieler auf der Absenzenliste, darunter mit Moussa Konaté, Carlitos, Veroljub Salatic, Léo Lacroix und Reto Ziegler die Schlüsselspieler auf fast allen Positionen. Der krisengeschüttelte FCZ machte sich dies zunutze und machte im Tourbillon den Finaleinzug mit einem überraschend souveränen Sieg perfekt.
FCZ blendet Lage in der Liga aus
Wie schon im Viertelfinal bei den Young Boys (3:1) gelang es den Zürchern, die negativen Erlebnisse aus der Meisterschaft auszublenden. Plötzlich präsentierte sich der Vorletzte der Super League in der Offensive effizient, plötzlich hatten die Angriffe nach zuvor zwei torlosen Super-League-Partien die nötige Durchschlagskraft.
Trainer Sami Hyypiä schickte seine Schützlinge wie angekündigt mit einem defensiven System aufs Feld. Wie erhofft ging das diesmal nicht auf Kosten der Offensive. Bei gegnerischem Ballbesitz bildeten die fünf angestammten Verteidiger eine Fünferkette, bei eigenem rückten Philippe Koch und Vinicius auf den Aussenbahnen nach vorne.
Die Taktik ging auf. So liessen die Gäste in der ersten Halbzeit nur einen gefährlichen Kopfball von Vilmos Vanczak nach einem Freistoss zu, den dieser aber in die Hände von FCZ-Schlussmann Anthony Favre spedierte (37.). Und nach der Pause hatte der FCZ die (harmlose) Sittener Offensive so lange im Griff, bis die Zeit für die Gastgeber nach Oliver Buffs 3:0 (50.) zu knapp wurde, um eine wundersame Wende zu schaffen.
Tourbillon. – 9800 Zuschauer. – SR Jaccottet.
Tore: 10. Kerschakow (Buff) 0:1. 43. Kerschakow 0:2. 50. Buff (Vinicius) 0:3.
Sion: Vanins; Rüfli, Vanczak, Zverotic, Pa Modou; Follonier (56. Sierro), Fernandes, Ndoye (61. Itaperuna), Zeman (70. Karlen); Assifuah, Gekas.
Zürich: Favre; Koch, Brunner, Sanchez, Kecojevic, Vinicius; Grgic, Yapi (92. Dominguez), Kukeli, Buff (81. Chiumiento); Kerschakow (87. Koné).
Bemerkungen: Sion ohne Salatic (gesperrt), Lacroix (gesperrt/verletzt), Ziegler, Konaté, Kouassi, Voser, Adao, Carlitos, Cmelik, Mboyo und Bia (alle verletzt). Zürich ohne Alesevic, Kleiber, Etoundi, Bua, Schönbächler (alle verletzt) und Nef (krank). – 74. Gekas schiesst Foulpenalty über die Latte. – Verwarnungen: 8. Kecojevic (Foul), 14. Rüfli (Foul), 27. Pa Modou (Foul), 66. Itaperuna (Unsportlichkeit), 70. Assifuah (Foul), 76. Brunner (Unsportlichkeit), 86. Karlen (Foul).