Die ukrainischen Behörden haben Medienvertretern am Dienstag zwei mutmassliche gefangene russische Soldaten vorgeführt. Die beiden Männer befanden sich in einem Militärspital in der ukrainischen Hauptstadt Kiew.
Die Medienvertreter wurden in Gruppen und begleitet von ukrainischen Sicherheitskräften zu den in getrennten Zimmern liegenden Gefangenen geführt. Vor ihnen waren sieben Vertreter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), der Menschenrechtsorganisation Amnesty International und der EU zu den Männern gelassen worden.
Das ukrainische Militär hatte am Sonntag erklärt, in der umkämpften Region in der Ostukraine seien zwei «russische Soldaten» gefangen genommen worden. Laut dem russischen Verteidigungsministerium handelt es sich um «ehemalige russische Soldaten».
Bei dem Besuch der Journalisten im Krankenzimmer hielt sich einer der beiden Gefangenen die Hände vor das Gesicht. Der andere sagte, seine Frau uns seine Eltern fehlten ihm. Er wollte nicht sagen, ob er noch im Dienste der russischen Armee steht.
Kiew und der Westen beschuldigen Russland, die Separatisten mit Waffen und Soldaten zu unterstützen, was Moskau jedoch bestreitet. Dem Kreml zufolge sind russische Bürger allenfalls freiwillig an der Seite der Separatisten an den Kämpfen beteiligt.
Es war das zweite Mal seit Beginn der Kämpfe in der Ostukraine vor mehr als einem Jahr, dass Kiew die Gefangennahme russischer Soldaten verkündete. Im August waren zehn russische Fallschirmjäger gefangen genommen worden. Sie konnten im Zuge eines Gefangenenaustauschs in ihre Heimat zurückkehren.