Kim Jong Un schwört Bevölkerung auf Kampf für Sozialismus ein

Zwei Tage nach dem fehlgeschlagenen Raketenstart hat Nordkoreas neuer Staatschef Kim Jong Un das darbende Land zu neuen Kraftanstrengungen aufgerufen. Dies sagte er in seiner ersten öffentlichen Rede. Anlass dazu bot die Parade zum 100. Geburtstag von Staatsgründer Kim Il Sung.

Nordkoreaner bestaunen das Feuerwerk zu Ehren Kim Jong Uns (Bild: sda)

Zwei Tage nach dem fehlgeschlagenen Raketenstart hat Nordkoreas neuer Staatschef Kim Jong Un das darbende Land zu neuen Kraftanstrengungen aufgerufen. Dies sagte er in seiner ersten öffentlichen Rede. Anlass dazu bot die Parade zum 100. Geburtstag von Staatsgründer Kim Il Sung.

„Vorwärts zum Endsieg“, rief Kim am Sonntag vor zehntausenden jubelnden Menschen in Pjöngjang. Im Interesse des Primats des Militärs und des weiteren Aufbaus des Landes sei die Stärkung der Armee erforderlich.

In seiner mit monotoner Stimme verlesenen 20-minütigen Rede würdigte der Machthaber seinen Grossvater Kim Il Sung und seinen unlängst verstorbenen Vater Kim Jong Il als „Gründer und Erbauer unserer revolutionären Streitkräfte“.

Die Nordkoreaner müssten das Ziel verfolgen, „einen mächtigen und wohlhabenden sozialistischen Staat zu errichten“, sagte Kim Jong Un, der in den vergangenen Tagen mit weiteren Ämtern zum dritten Staatsführer aus der Kim-Familie aufgebaut wurde.

Während sein Vater Reden in der Öffentlichkeit gemieden hatte, trug Kim Jong Un einen umfangreichen, vorbereiteten Redetext vor. Nordkoreas Armee, mit 1,2 Millionen Mann die viertgrösste der Welt, könne „jeden Feind schlagen“, sagte er. Auf den missglückten Raketenstart vom Freitag ging er nicht ein.

Viele Medienleute zugelassen

Kim Jong Un nahm die Parade inmitten der nordkoreanischen Generalität ab. Tausende Soldaten präsentierten bunte Karten mit dem Namen Kim Jong Uns sowie der Parole „stark und wohlhabend“.

Südkoreanischen Medien zufolge wurde beim rund zweistündigen Aufmarsch der Streitkräfte vom Sonntag auch eine neue Rakete gezeigt, die grösser als die Vorgängertypen zu sein schien und möglicherweise 6000 Kilometer weit fliegen kann.

Zu den Feierlichkeiten vom Wochenende waren ungewöhnlich viele Akkreditierungen für ausländische Medienleute ausgestellt worden. Zwei Monate lang wurde Pjöngjang von tausenden Arbeitern herausgeputzt.

Südkoreanischer Protest

Die Feierlichkeiten fanden bei strahlendem Sonnenschein statt, tausende Soldaten mit roten Fahnen paradierten in perfektem Gleichschritt. Die Zivilpersonen winkten mit Papierblumen in den Farben rot, gelb und weiss oder auch mit den nordkoreanischen Blumenzüchtungen Kimjongilia in rot oder Kimilsungia in rosarot.

Die Feiern dauerten mehrere Tage, unter anderem wurden am Freitag in Pjöngjang grosse Statuen von Kim Il Sung und Kim Jong Il enthüllt.

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