Eine südkoreanische Zeitung hat angebliche Details aus dem strikt abgeschotteten Privatleben von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un enthüllt, denen zufolge dessen Tante 1998 in die USA geflüchtet sein soll.
Ko Yong Suk habe den Sohn von Staatschef Kim Jong Il eigentlich während seiner Schulzeit in Bern betreuen sollen, diese Möglichkeit aber zur Flucht nach Übersee genutzt, berichtete das Blatt «JongAng» am Dienstag. Die Tageszeitung beruft sich auf einen ranghohen Ex-Geheimdienstmitarbeiter und einen südkoreanischen Diplomaten, die damals in Bern stationiert waren.
Ko Yong Suk gilt seit 1998 als verschwunden und wäre heute 56 Jahre alt. Laut der Zeitung sollen sie und ihr Mann mithilfe chirurgischer Operationen ihr Aussehen verändert haben und heute unter geheimer Identität in den USA leben, wo sie von den Behörden geschützt werden und politisches Asyl geniessen.
Beide hätten seinerzeit einen Asylantrag bei der US-Botschaft gestellt und seien dann über Frankfurt ausgeflogen worden. «Die USA haben das Paar verschwinden lassen, ohne uns auch nur zu informieren», zitierte die Zeitung den früheren Geheimdienstmitarbeiter.
Ko ist die jüngere Schwester von Kim Jong Uns Mutter, die 2004 an Brustkrebs starb. Der heutige Staatsführer war von 1996 bis 2001 an einer internationalen Schule in Bern eingeschrieben.