Die Grippe breitet sich weiter aus. Die Zahl grippebedingter Arztbesuche pro 100’000 Einwohner stieg vergangene Woche gegenüber der Vorwoche von 407 auf 479. Damit herrscht die sechste Woche in Folge eine Epidemie. Besonders stark ist der Anstieg bei Kindern.
Bei der Gruppe der 5- bis 14-Jährigen lag der Wert bei 900 Arztbesuchen pro 100’000 Einwohner, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch meldete. Bei den über 65-Jährigen wurden demgegenüber noch 190 Arztbesuche verzeichnet.
Von der Grippewelle sind alle Regionen betroffen. Die meisten Arztbesuche finden in den Kantonen Bern, Freiburg und Jura statt. Am wenigsten grassiert die Grippe in der Ostschweiz.
Mehrere Virentypen
Die aktuelle Grippe hat mittlerweile die Epidemien der beiden Vorjahre übertroffen, wie Daniel Koch vom BAG auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. Noch sei sie aber wesentlich schwächer als etwa diejenige vom Winter 1999/2000.
Die Zahl grippebedingter Todesfälle ist dieses Jahr laut dem Lausanner Universitätsspital CHUV nicht aussergewöhnlich hoch. „In der Schweiz sterben jedes Jahr zwischen 500 bis 1000 Menschen an den Folgen einer Grippe“, sagte CHUV-Sprecher Christen Darcy.
Aussergewöhnlich ist hingegen, dass mehrere Virentypen verbreitet auftreten. Anne Iten vom Genfer Universitätsspital HUG bestätigte einen Bericht der Zeitung „Tribune de Genève“: „Normalerweise dominiert ein Virustypus.“ In diesem Jahr aber seien es zwei bis drei Typen, die stark hervorträten.