Kinder sind früher und häufiger im Internet

Jedes vierte Kind in der ersten Klasse hat einen Computer in seinem Zimmer, in der sechsten Klasse sind es bereits über die Hälfte. Sehr oft surfen die Kinder unbegleitet im Internet. Dies zeigt eine Studie, die den Zugang der Zürcher Primarschüler zum Internet untersuchte.

Laut einer Studie hat jeder vierte Kind in der ersten Klasse einen Computer (Symbolbild) (Bild: sda)

Jedes vierte Kind in der ersten Klasse hat einen Computer in seinem Zimmer, in der sechsten Klasse sind es bereits über die Hälfte. Sehr oft surfen die Kinder unbegleitet im Internet. Dies zeigt eine Studie, die den Zugang der Zürcher Primarschüler zum Internet untersuchte.

„Die Kinder sind früher und häufiger im Internet, als die Fachwelt bisher angenommen hat“, bestätigte Studienleiter Joachim Zahn am Mittwoch gegenüber der sda einen Artikel aus dem „Tages-Anzeiger“. Er sei überrascht, wie einfach es für Primarschulkinder sei, über Computer oder Smartphones ins Internet zu kommen.

Zahn und sein Team von der Fachstelle zischtig.ch untersuchten, wie leicht der Zugang von Primarschulkindern zur virtuellen Welt ist, warum sie sich dort aufhalten und was sie über die Gefahren wissen, die ihnen dort auflauern.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Bereits in der ersten Klasse besitzt jedes vierte Kind einen Computer, in der dritten Klasse ist es ein Drittel, in der sechsten sind es bereits über die Hälfte der Kinder, die ein eigenes Gerät haben.

Zu wenig Betreuung

Das Problem ist gemäss Zahn aber nicht in erster Linie, die grosse Verfügbarkeit, sondern „die Kombination mit der eingeschränkten Betreuung“. So werden nur 11 Prozent der befragten Kinder in der Regel bei ihrer Tätigkeit am Computer von den Eltern betreut. 62 Prozent sitzen alleine vor dem Bildschirm.

Kinder von ärmeren und weniger gebildeten Eltern dürfen eher ohne zu fragen ins Internet, sie müssen weniger strikte Regeln einhalten und sind schlechter informiert über die Gefahren. Gemäss Zahn sind sie auch tendenziell früher im Besitz eines eigenen Computers.

Bereits Drittklässler bei Facebook

In vielen Kinderstuben schafft der Computer der Langeweile Abhilfe. 40 Prozent der befragten Schüler gaben dies als Grund an. Am häufigsten suchen Kinder Spielseiten auf, gefolgt von Youtube, Google und Facebook. 17 Prozent der Drittklässler gaben an, ein Facebook-Profil zu haben, bei den Sechstklässlern rund die Hälfte.

Erstellt wurde die Studie durch die Fachstelle Zischtig.ch, die sich auf die Beratung von Lehrpersonen, Eltern und Schülern im Umgang mit neuen Medien spezialisiert hat. Im September wurden dafür 620 Primarschüler in Zürich, Kilchberg, Maur, Schlieren und Wald befragt.

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