Die Kinder- und Müttersterblichkeit ist laut einem neuen Bericht seit 1990 weltweit deutlich gesunken. Gemäss einer in der britischen Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlichten Studie ging die Zahl der Todesfälle bei Müttern in 75 Entwicklungsländern von 543’000 im Jahr 1990 auf 287’000 im Jahr 2010 zurück.
Im gleichen Zeitraum sei die Zahl der Todesfälle bei Kinder unter fünf Jahren von zwölf Millionen auf 7,6 Millionen gesunken. Das entsprach einem Rückgang von 36,6 Prozent.
Die Millenniumsziele der Vereinten Nationen sehen vor, bis 2015 die Müttersterblichkeit um drei Viertel und die Sterblichkeit der Kinder unter fünf Jahren um zwei Drittel zu senken. Gemäss dem Bericht werden trotz der erreichten Fortschritte nach derzeitigem Stand nur 22 der 75 Entwicklungsländer die Millenniumsziele zur Kinder- und Müttersterblichkeit erreichen.
Dennoch konstatierten die Autoren des Berichts teils „spektakuläre Fortschritte“ in einigen der ärmsten Ländern. Demnach sank die Sterblichkeit sehr kleiner Kinder in vielen afrikanischen Staaten in den letzten Jahren bis zu zwei Mal schneller als während der 1990er Jahre.
So ging in Botswana, Ägypten, Liberia, Madagaskar, Malawi, Ruanda und Tansania die Kindersterblichkeit zwischen 2000 und 2010 um fünf oder mehr Prozent im Jahr zurück. Ähnliche Fortschritte seien auch bei der Müttersterblichkeit erreicht worden, hiess es.