In der Baselbieter Gemeinde Reinach wird der Kindergarten Thiersteinerstrasse aus Sicherheitsgründen nach den Herbstferien an einen anderen Standort verlegt. Luftmessungen ergaben erhöhte Formaldehyd-Werte, wie die Gemeinde am Mittwochabend mitteilte.
Die Eltern wurden am Mittwochabend von der Schulleitung Primarstufe, dem Gemeinderat und dem Experten der Firma, die die Messungen durchgeführt hatte, informiert. Als Sofortmassnahme wurden Aktivkohlefilter installiert, um die Luft zu reinigen.
Aufgrund eines muffigen Geruchs werde ein Wasserschaden mit Pilzbefall vermutet, heisst es weiter. Trotz verschiedenen Abklärungen und baulichen Massnahmen habe aber kein Wasserleck gefunden und der Gestank nicht beseitigt werden können.
Allfälliger Pilzbefall wäre in der Dämmung der Fertigelemente, eingeschlossen in den Innen- und Aussenwänden, möglich. Somit würde er gemäss Experten keine unmittelbare gesundheitliche Gefahr darstellen.
Hingegen hätten Luftmessungen auch erhöhte Formaldehyd-Werte gezeigt, die vermutlich ebenfalls aus der Gebäudehülle stammten. Formaldehyd ist seit 2015 in Baustoffen verboten. Um diese Probleme zu beseitigen, seien umfangreiche bauliche Untersuchungen notwendig.
Aus diesen Gründen habe die Schulleitung Primarstufe in Absprache mit dem Gemeinderat Reinach beschlossen, die Kinder nach den Herbstferien in den Kindergarten Rainenweg umzuquartieren. So werde auch der normale Kindergartenbetrieb durch die geräuschintensiven baulichen Massnahmen nicht gestört.
Ein Bus werde die Kinder am Morgen, am Mittag und an den beiden Schulnachmittagen von der Thiersteinerstrasse an den anderen Standorten respektive von dort wieder zurückbringen.