486 Fälle von Kindesmisshandlung zählten die Kinderschutzgruppe und die Opferberatungsstelle des Kinderspitals Zürich im vergangenen Jahr. Das ist ein Anstieg von 16 Prozent gegenüber 2015. Die körperlichen Misshandlungen haben um ein Drittel zugenommen.
348 sichere Fälle von Kindesmisshandlung hat das Zürcher Kinderspital 2016 registriert. Dazu kommen 119 Verdachtsfälle, bei denen der Zweifel nicht ausgeräumt werden konnte. Bei 19 Kindern habe sich der Verdacht nicht bestätigt, schrieb das Kinderspital in seiner Mitteilung vom Dienstag.
Die 486 Fälle sind die höchste Zahl seit 2010, als 487 Kindesmisshandlungen gezählt wurden. Die stärkste Zunahme gegenüber 2015 findet sich im Bereich der körperlichen Misshandlungen. Mit 125 Fällen sind es 29 mehr als im Vorjahr. In zwei Fällen erstattete die Kinderschutzgruppe Strafanzeige.
Dagegen ist die Anzahl der Fälle von sexueller und psychischer Misshandlung etwa konstant geblieben.
Die Kinderschutzgruppe des Kinderspitals Zürich befasst sich mit Kindern vom Säuglingsalter an, die misshandelt wurden oder in Gefahr sind, misshandelt zu werden. Die Schutzgruppe plant Interventionen bei konkreten Fällen und versucht Kinder vor Misshandlungen zu schützen.