Die Universität Bern hat Kinderzeichnungen gesammelt, die in einigen Monaten mit der CHEOPS-Mission ins All starten sollen. Die Bilder sind nun online zu sehen, wie die Uni Bern am Donnerstag mitteilte.
888 Schweizer Kinderzeichnungen sollen gemeinsame mit über 2000 weiteren Beiträgen aus anderen europäischen Ländern ins All fliegen. In den nächsten Monaten werden die Zeichnungen an der Berner Fachhochschule um den Faktor 1000 verkleinert, damit sie auf zwei Metallplaketten eingraviert werden können.
Die Plaketten werden dann am Satelliten CHEOPS angebracht, bevor dieser in einigen Monaten ins All startet. Wie die Universität Bern am Donnerstag mitteilte, sind die 3000 Zeichnungen nun online auf einer interaktiven Europa-Karte auf der CHEOPS-Website zu sehen.
Erste ESA-Mission mit Schweizer Leitung
Die CHEOPS-Mission (für Characterising ExOPlanets Satellite) ist die erste ESA-Mission unter Schweizer Leitung. CHEOPS ist ein Weltraumteleskop, das den Durchmesser von Exoplaneten bestimmen soll. Über die Masse eines Himmelskörpers lasse sich bestimmen, ob es sich um einen Gasriesen oder einen Gesteinsplaneten wie die Erde handle, schrieb die Uni Bern.
Das herauszufinden sei ein wichtiger Schritt, um potenziell lebensfreundliche Planeten aufzuspüren. An dieser Suche wollte CHEOPS-Missionsleiter Willy Benz von der Universität Bern möglichst viele Kinder teilhaben lassen.
«Wir wollten, dass die Kinder unsere Begeisterung teilen, denn wir leben in einer besonderen Zeit, in der Technologie und Wissenschaft gemeinsam ermöglichen, neue Welten zu entdecken und vielleicht auch das Leben ausserhalb unserer Erde», liess sich Benz in der Mitteilung zitieren.
«Lass uns Freunde sein!»
Das Ergebnis der Aktion waren fantasievolle Bilder, die deutlich zeigen, dass die acht- bis 14-jährigen Kinder keineswegs an der Existenz ausserirdischen Lebens zweifeln. Während Wissenschaftler rätseln, ob es auf fernen Planeten einfachste Lebensformen geben könnte, zeigen die Zeichnungen unter anderem Wesen mit Armen und Beinen, die menschliche Astronauten mit «Lass uns Freunde sein!» begrüssen.
Gesammelt wurden die Zeichnungen in der Schweiz von März bis Oktober 2015, meist an Workshops und öffentlichen Veranstaltungen in Museen oder anderen Institutionen. Auch Kinder aus anderen europäischen Ländern konnten ihre Bilder einreichen. Aus den Tausenden gesammelten Zeichnungen wurden 3000 zufällig ausgewählt.
Das CHEOPS-Weltraumteleskop wird am Center for Space and Habitability (CSH) der Universität Bern entwickelt, konstruiert und getestet. «Cheops ist ein Höhepunkt der 50-jährigen Erfolgsgeschichte der Schweizer Wissenschaft und Industrie, die an vorderster Front der Weltraumforschung dabei sind», sagte Benz.