Kinogänger können Film selber aussuchen

«Gokino.ch» ist am Mittwoch lanciert worden. Der Dienst bietet den Zuschauern an, in Genf und Zürich selber zu bestimmen, welcher Film laufen soll. Bisher sind rund 30 Kinsosäle verfügbar.

In einem der Zürcher Arthouse-Kinos - hier: Le Paris (Bild: sda)

«Gokino.ch» ist am Mittwoch lanciert worden. Der Dienst bietet den Zuschauern an, in Genf und Zürich selber zu bestimmen, welcher Film laufen soll. Bisher sind rund 30 Kinsosäle verfügbar.

In ausgesuchten Kinosälen in Genf und Zürich können die Zuschauer ab sofort selber bestimmen, welcher Film läuft. Unter dem Label «Gokino.ch» ist am Mittwoch ein entsprechender Dienst lanciert worden. Weitere Städte sollen folgen.

Bisher sind rund 30 Kinosäle verfügbar, darunter Arthouse und Houdini in Zürich sowie die Kinos Grütli und Pathé in Genf, wie der Initiant und Filmproduzent Thierry Spicher am Mittwoch vor den Medien in Lausanne sagte.

Ohne Zuschauer kein Film

Wer eine Filmvorführung organisieren will, macht zuerst eine Anfrage. Gokino prüft dann, ob die Rechte verfügbar sind und gibt innerhalb von 48 Stunden eine Antwort. Danach muss eine Mindestzahl an Zuschauern erreicht werden, damit die Vorführung stattfinden kann.

Wenn diese erreicht ist, werden die Kreditkarten der Interessierten belastet, ansonsten nicht. Die Kinogänger können selber programmieren, wann der Film wo laufen soll.

Die Betreiber von Gokino.ch, die Filmproduktionsfirma «Outside the Box» und die Kinoplattform «Cineman», haben das Modell nicht erfunden. Man habe eher bei Systemen wie «We want cinéma» aus Holland, «I like Cinéma» aus Frankreich oder «Gathr» aus den USA abgeschaut, sagte Thierry Spicher.

Weitere Städte gesucht

Nach Zürich und Genf soll Gokino.ch auf weitere Städte ausgeweitet werden. Im Januar soll Lausanne folgen. «Früher oder später wollen wir 2 bis 3 Prozent des Marktes erobern», so der Initiant. Von den Einnahmen gehen 30 Prozent ans Kino, 30 Prozent an den Verleiher und 40 Prozent an Gokino.

Die Partner von Gokino investierten eine halbe Million Franken in das Unternehmen mit fünf Mitarbeitern. Das Projekt wird vom Bundesamt für Kultur mit 35’000 Franken unterstützt. Die Stiftung «MEDIA und Kreatives Europa» steuert 12’000 Euro (14’500 Franken) bei.

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