Mit ihrer Klage erreichte sie 1973 die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen in den USA: Norma McCorvey, die in dem historischen Prozess vor dem Obersten Gericht unter dem Decknamen «Jane Roe» auftrat, ist am Samstag im Alter von 69 Jahren gestorben.
Sie starb an Herzversagen in einer Pflegeeinrichtung in Texas, wie der Journalist Joshua Prager mitteilte, der an einer Biografie über McCorvey arbeitet.
Das Grundsatzurteil vom 22. Januar 1973 im Fall «Roe gegen Wade» machte Abtreibungen in den Vereinigten Staaten praktisch über Nacht legal. Die Entscheidung über eine Abtreibung liege bei der Schwangeren, solange das Kind noch nicht allein überlebensfähig sei, befanden die Richter.
Die Texanerin McCorvey war zum dritten Mal schwanger, als sie 1970 wegen des Abtreibungsverbots in ihrem Heimatstaat zunächst erfolglos gegen Staatsanwalt Henry Wade geklagt hatte. Sie brachte ihr Kind zur Welt und gab es zur Adoption frei. Der Fall zog sich über mehrere Jahre und landete schliesslich vor dem Obersten Gerichtshof.
1995 änderte McCorvey ihre Meinung zu Abtreibungen um 180 Grad. Als fundamentalistische Christin trat sie seitdem für ein vollständiges Verbot des Schwangerschaftsabbruchs ein.