Die US-Umweltschutzbehörde (EPA) hat am Donnerstag gegen den Basler Agrochemiekonzern Syngenta Klage eingereicht wegen Verstössen gegen die Pestizidbestimmungen in Hawaii. Sie fordert eine Busse von über 4,8 Millionen Dollar.
Die Vorwürfe gehen auf Januar zurück und sollen auf einer Forschungsfarm von Syngenta in Kauai passiert sein. Dort hatten sich Arbeiter auf ein Feld begeben, das kurz davor mit einem Insektizid behandelt worden war. Laut der EPA mussten zehn Personen in einem Spital behandelt werden.
Syngenta habe es unterlassen, den Arbeitern mitzuteilen, die Felder zu meiden und habe es zugelassen, dass diese ohne die nötige Schutzbekleidung das Areal betraten. Zudem habe der Konzern auf der Anlage weder angemessenen Dekontaminierungsmittel noch einen Notfalltransport zur Verfügung gestellt.
Der Vorfall ereignete sich, als ein Inspektor des hawaiianischen Landwirtschaftsdepartements auf der Farm weilte. Der Bundesstaat nahm Ermittlungen auf und leitete den Fall an die EPA weiter. Syngenta teilte mit, man nehme seine Verantwortung in der Sache wahr. Bei dem Vorfall sei niemand verletzt worden.
Tränen bis Bewusstlosigkeit
Beim betroffenen Insektizid handelt es sich um Lorsban Advanced. Es kann bei Menschen, die in Kontakt mit der Substanz kommen, zu laufenden Nasen, Tränen, Schweissausbrüchen, Kopfschmerzen, Übelkeit oder Schwindelanfällen führen. In schwereren Fällen kann es auch Erbrechen oder gar Bewusstlosigkeit auslösen.
In der Vergangenheit hatte es auf Hawaii hitzige Debatten gegeben über gesetzliche Vorgaben bezüglich Gentechnik in der Landwirtschaft und den Einsatz von Pestiziden durch Unternehmen, die genetisch verändertes Saatgut erforschen und entwickeln.
Seit 2013 gilt in Kauai für Unternehmen wie Syngenta ein Reglement, das Pufferzonen rund um Felder verlangt, auf denen Pestizide eingesetzt werden. Zudem müssen die eingesetzten Mittel genau deklariert werden.