AC/DC-Schlagzeuger Phil Rudd muss sich doch nicht wegen versuchten Anheuerns eines Auftragskillers vor Gericht verantworten. Der Staatsanwalt in Tauranga in Neuseeland, Greg Hollister-Jones, zog die spektakulären Vorwürfe am Freitag zurück.
«Herr Hollister-Jones hat entschieden, dass es unzureichende Beweise gab, um mit einer Klage … fortzufahren», teilte sein Büro mit. «Es können keinen weiteren Kommentare abgegeben werden, weil drei weitere Anklagepunkte (gegen Rudd) vor Gericht anhängig sind.»
Rudd muss sich allerdings nach Angaben seines Anwalts weiterhin wegen einer Todesdrohung sowie wegen Drogenbesitzes verantworten. Er werde sich gegen die Anklage wegen der Drohung wehren, sagte der Anwalt. «Anklagen wegen Besitzes von Drogen sind unbedeutend.»
Rudd holt zum Gegenschlag aus
Der 60-jährige Rudd sei durch die teils sensationssüchtige Berichterstattung unnötiger und nachteiliger öffentlicher Aufmerksamkeit ausgesetzt gewesen, schrieb der Anwalt weiter. Er kritisierte die Behörden und schloss Schadensersatzansprüche nicht aus.
Der Schlagzeuger war nach einer Durchsuchung seines Hauses am Donnerstag in Tauranga vor Gericht geladen worden. Ihm wurde vorgeworfen, er habe versucht, einen Auftragskiller anzuheuern, um zwei Menschen ermorden zu lassen.
Um wen es sich dabei gehandelt haben soll, ging aus der Anklageschrift nicht hervor. Rudd war gegen Zahlung einer Kaution auf freien Fuss gesetzt worden.
Kein Kommentar von AC/DC
Die Band AC/DC hatte die Festnahme später auf ihrer Webseite knapp kommentiert: «Gerade haben wir aus den Nachrichten von Phils Inhaftierung erfahren. Wir geben dazu keinen Kommentar ab. Phils Abwesenheit wird keinen Einfluss auf die Veröffentlichung unseres neuen Albums »Rock or Bust« und die bevorstehende Tour im nächsten Jahr haben.»
Der Schlagzeuger gilt als ebenso geniales wie schwieriges Mitglied von AC/DC. Unter anderem wegen Drogeneskapaden überwarf er sich Anfang der 80er Jahre mit Bandchef Malcom Young. Im Jahr 1983 stieg Rudd aus, nur drei Jahre nach Veröffentlichung des Albums «Back in Black», einem der meistverkauften Alben überhaupt.
1994 kehrte Rudd zu AC/DC zurück. Australische Zeitungen hatten in den vergangenen Wochen über eine mögliche Trennung der Band von Rudd spekuliert.