Im Zusammenhang mit dem Schmiergeldskandal rund um den brasilianischen Ölkonzern Petrobras hat die Staatsanwaltschaft Klage gegen Parlamentspräsident Eduardo Cunha erhoben.
Brasiliens Generalstaatsanwalt Rodrigo Janot habe beim Obersten Gerichtshof des Landes eine Korruptionsklage eingereicht, erklärte die Behörde am Donnerstag. Dem Präsidenten der Abgeordnetenkammer werde vorgeworfen, Schmiergelder im Umfang von fünf Millionen Dollar angenommen zu haben.
Die Staatsanwaltschaft reichte nach eigenen Angaben auch Klage gegen den früheren Staatschef und heutigen Senator Fernando Collor de Mello ein. Er war zwischen 1990 und 1992 Präsident und damals wegen eines anderen Korruptionsskandals zurückgetreten. Der Oberste Gerichtshof bestätigte den Eingang der Klage gegen Collor, äusserte sich aber nicht zu Details.
In die Korruptionsaffäre um den staatlichen Ölkonzern Petrobras sind zahlreiche Mitglieder der brasilianischen Regierungspartei verwickelt. Von 2004 bis 2014 sollen mehr als zwei Dutzend Firmen Schmiergelder an Petrobras gezahlt haben, um an lukrative Aufträge zu kommen. Petrobras zahlte den Ermittlungen zufolge ebenfalls Bestechungsgeld, unter anderem an Politiker.