Nach der Vergewaltigung von sechs spanischen Touristinnen in Mexiko sind Vorwürfe laut geworden, die Polizei nehme willkürlich Menschen fest und misshandele diese. Mindestens 25 Männer, unter ihnen zwei Minderjährige, seien auf gewaltsame Weise und ohne Haftbefehl festgenommen worden.
Dies sagten ihre Angehörigen am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Demnach waren am Samstag noch fünf der Betroffenen in Haft, unter ihnen ein 22-Jähriger, der eine gebrochene Hand habe und aus dem Ohr blute.
Es sei „nicht normal“, dass Polizisten „unsere Rechte verletzen und uns schlagen“, sagte Adrian Sánchez, ein Bewohner des Ortes Lomas de Chapultepec, in dessen Nähe Anfang der Woche fünf Spanierinnen von vermummten Männern vergewaltigt worden waren. Vier seiner Verwandten – ein Bruder, ein Neffe und zwei Schwager – seien festgenommen worden, sagte Sánchez.
Einer seiner Schwager habe nach seiner Freilassung berichtet, er sei geschlagen und bedrängt worden, die Tat zu gestehen. Bei der zuständigen Menschenrechtskommission wurde Beschwerde eingelegt.
Etwa fünf maskierte Angreifer hatten am Montagabend im mexikanischen Badeort Acapulco eine 14-köpfige Touristengruppe vor deren Ferienhaus überfallen und sechs Spanierinnen vergewaltigt. Die Tat wirft ein schlechtes Licht auf Acapulco, das einst ein schickes Feriendomizil mit Feriengästen wie Frank Sinatra und Elizabeth Taylor war, in den vergangenen Jahren aber vermehrt wegen Gewalt und Drogen Schlagzeilen machte.