Mit einer beschwingten und szenenweise fast klamaukhaften Silvester-„Fledermaus“ hat die Bayerische Staatsoper in München ihr Publikum ins neue Jahr entlassen. Als gelungene Überraschung schwebte Jonas Kaufmann im glitzernden Federkostüm auf einer Wolke auf die Bühne des Münchner Nationaltheaters.
Der international gefeierte Startenor schmetterte gekonnt einige eingeschobene italienische Opernarien und läutete damit schon einmal das Giuseppe-Verdi-Jahr ein. Der Komponist wurde 1813, vor 200 Jahren, geboren.
Zeitweise lieferte sich Kaufmann gar einen Sängerwettstreit um die höchsten Töne mit Pavol Breslik, dem eigentlichen Tenor der Operette aus der Feder von Johann Strauss.
Unsterblich geworden in der Neueinstudierung der 15 Jahre alten „Fledermaus“-Inszenierung von Leander Haussmann durch Helmut Lehberger ist der vor fast acht Jahren ermordete Modedesigner Rudolph Moshammer.
Seine unvergesslichen Auftritte in der Münchner Schickeria samt seiner üppigen schwarzen Frisur und Schosshündchen Daisy auf dem Arm gaben das Kostüm des Advokaten Dr. Blind ab – Szenenapplaus für Darsteller Ulrich Ress schon beim ersten Erscheinen auf der Bühne.
Paolo Carignani führte Solisten, Chor und Orchester der Staatsoper schwungvoll durch die Partitur. Am Ende verliess ein froh gestimmtes Publikum in Champagnerlaune das Nationaltheater – viele Zuschauer noch mit jenen bunten Luftschlangen um den Hals, die nach der Pause von den oberen Rängen ins Parkett geworfen worden waren. 2013 konnte beginnen.