Einen Tag nach dem überzeugenden 5:2 gegen Tschechien zum Auftakt der U20-WM erleiden die Schweizer die erste Niederlage. In Toronto verliert das Team von John Fust gegen Russland gleich mit 0:7.
Das klare Resultat täuscht allerdings, waren doch die Schweizer keineswegs dermassen unterlegen, was das Schussverhältnis von 32:23 zu ihren Gunsten unterstreicht. Die Russen, die im ersten Spiel gegen Dänemark erst im Penaltyschiessen gewonnen hatten, nutzten die Fehler der Schweizer gnadenlos aus. In den zweiten 20 Minuten war die Effizienz der Osteuropäer nahezu perfekt – vier Schüsse, zwei Tore.
Die Vorentscheidung war bereits im ersten Drittel (0:3) gefallen. Den ersten Gegentreffer kassierten die Schweizer in der 12. Minute mit einem Mann weniger durch einen Direktschuss von der blauen Linie von Ruschan Rafikow. Gegen Tschechien hatten sie noch sämtliche fünf Unterzahlsituationen schadlos überstanden. Das 0:2 (19.) fiel nach einem Puckverlust in der neutralen Zone von Denis Malgin, wobei der Abschluss von Alexander Dergatschjow nicht unhaltbar schien. Vor dem 0:3 von Pavel Buchnewitsch agierten die Schweizer in der eigenen Zone zu passiv, liessen sie Iwan Barbaschjow gewähren.
Vor allem im Mitteldrittel müssen sich die Schweizer an der eigenen Nase nehmen, dass sie nicht für mehr Spannung sorgten. In diesem brachten sie kein Tor zu Stande, obwohl sie beinahe während zehn Minuten Powerplay spielen durften, während 13 sowie 74 Sekunden gar in doppelter Überzahl. Mit zwei Mann mehr vergab Kevin Fiala in der 33. Minute eine Topchance, als er es aus kurzer Distanz fertig brachte, den Puck nicht an dem auf dem Boden liegenden russischen Keeper Igor Schestjorkin vorbeizubringen. In der gleichen Minute vergab auch Malgin aus kurzer Distanz das 1:3. Gegen Tschechien hatten die Schweizer im Powerplay noch überzeugt und beide Strafen gegen die Osteuropäer ausgenutzt.
Die Schweizer verloren nicht nur das Spiel, sondern auch Phil Baltisberger. Der Verteidiger, der zum vierten Mal an einer U20-WM teilnimmt, wurde in der 29. Minute von Anatoli Golischew böse gecheckt. Er blieb minutenlang liegen und musste mit der Bahre vom Eis geführt werden. Danach wurde er im Spital genauer untersucht – er klagte über Schmerzen im Nacken. Gemäss Teammanager Bruno Suri sollte es sich aber um nichts Schlimmes handeln. Jedenfalls war Baltisberger bei Bewusstsein und konnte alles bewegen.
Die Schweizer geniessen nun einen Ruhetag, ehe sie in der Nacht auf Mittwoch auf Dänemark treffen. Mit einem Sieg wären sie vorzeitig für die Viertelfinals qualifiziert.