Der Zürcher Kantonsrat drängt beim Bund auf den Bau eines Brüttenertunnels im Bahnkorridor zwischen Zürich und Winterthur. Deutlich mit 157 zu 8 Stimmen und einer Enthaltung beschloss er am Montag die Einreichung einer Standesinitiative bei der Bundesversammlung.
Das Kantonsparlament hatte im November 2010 eine parlamentarische Initiative von FDP und SVP zur Einreichung einer Standesinitiative vorläufig unterstützt. Nachträglich wurde der Vorschlag bezüglich des Realisierungshorizontes von der Kommission für Energie, Verkehr und Umwelt (KEVU) noch leicht modifiziert.
Demnach wird der Bund aufgefordert, den Brüttenertunnels zwischen Winterthur und Bassersdorf bis 2025 zu realisieren. Ebenfalls soll der Bund die Finanzierung sicherstellen. Mit Ausnahme der EDU und einer kleinen Minderheit der Grünen stellten sich sämtliche Fraktionen hinter das Anliegen.
Im September 2010 war die VCS-Volksinitiative „Schienen für Zürich“ für den Ausbau der bisherigen Strecke zwischen Effretikon und Winterthur von heute zwei auf vier Spuren gescheitert. Das klare Nein sei ein indirektes Bekenntnis zum Brüttenertunnel gewesen, sagte der KEVU-Präsident.
Ausbau dringend nötig
Der Bahnkorridor Zürich-Winterthur gehört zu den meistbefahrenen Bahnstrecken der Schweiz. Täglich verkehren rund 500 Personen- und Güterzüge durch das Nadelöhr Kemptthal. Mit der Zürcher „Durchmesserlinie“ wird bis 2018 eine Verdoppelung der Nachfrage erwartet.
Die über 150 Jahre alte Bahnlinie zwischen Effretikon und Winterthur sei am Limit angelangt. Ein Ausbau sei unumgänglich, war sich der Rat einig. Es sei deshalb wichtig, in Bern Druck für das zukunftsgerichtete Projekt zu machen.
Der Brüttenertunnel sei sowohl für die Region Zürich aber auch die gesamte Ostschweiz von zentraler Bedeutung, sagte Volkswirtschaftsdirektor Ernst Stocker (SVP). Die Ostschweizer Kantone unterstützten denn auch die Forderung des Kantons Zürich.