Ein Klavierstimmer hat unter den Tasten eines alten Pianos einer britischen Schule einen unverhofften Gold- und Silberschatz entdeckt. Experten scheuten während monatelanger Recherchen keine Mühen, um die rechtmässigen Besitzer des Schatzes zu ermitteln – vergeblich.
Wie das Britische Museum am Freitag in seinem Blog berichtete, war der Klavierstimmer Martin Rickhouse gerufen worden, um ein mehr als 100 Jahre altes Klavier zu stimmen, das der Oberschule von Bishop’s Castle im Zentrum von England gespendet worden war.
Als Rickhouse die etwas schwergängigen Tasten ausbaute, fand er in einem Hohlraum darunter mehrere sorgfältig vernähte Stoffpäckchen und eine lederne Börse – und darin verborgen 913 Gold- und Silbermünzen aus der Zeit von Queen Victoria.
Der 61-Jährige hatte sich über den schwerfälligen Anschlag des Klaviers gewundert. Er hielt die insgesamt sechs Kilogramm schweren Säckchen zunächst für ein Motten-Mittel.
«Ersparnisse eines ganzen Lebens»
Nach Angaben eines Experten des Britischen Museums stammen die Münzen aus den Jahren 1847 bis 1915 und haben einen sehr hohen Goldanteil. Es handle sich vermutlich um «die Ersparnisse eines ganzen Lebens». Versteckt worden seien sie frühestens Ende der 20er Jahre, wie eine um eines der Päckchen gewickelte Werbeanzeige belegt.
Medienberichten zufolge waren die Münzen zu jener Zeit mehr wert als ein durchschnittliches Haus damals. Ihr heutiger Wert wird auf mehrere Hunderttausend Franken geschätzt.
Da die rechtmässigen Besitzer des Schatzes bis heute nicht ermittelt werden konnten, gehören die Münzen nun der britischen Krone. Der Finder und der heutige Besitzer des Klaviers – also der Klavierstimmer und die Schule – erhalten eine Belohnung ausgezahlt.
Mächtig ärgern dürften sich indes die grosszügigen Spender des Klaviers, welche leer ausgehen. Es handelt sich um ein Rentnerpaar, welches das 110 Jahre alte Klavier – ohne von dem Geheimnis zu ahnen – 33 Jahre lang besass und es im vergangenen Jahr der Schule in Shropshire schenkte.