Kleider in der Schweiz nach wie vor teurer als in Nachbarländern

In der Schweiz sind Elektronikartikel günstiger, Wintersportartikel und Kleider aber deutlich teurer als in den Nachbarländern. Dieselben Kleider kosten in der Schweiz rund 30 Prozent mehr als in Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich.

In der Schweiz bleiben Kleider vergleichsweise teuer (Symbolbild) (Bild: sda)

In der Schweiz sind Elektronikartikel günstiger, Wintersportartikel und Kleider aber deutlich teurer als in den Nachbarländern. Dieselben Kleider kosten in der Schweiz rund 30 Prozent mehr als in Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich.

Dies zeigt eine Preiserhebung der Plattform Preisbarometer.ch. Seit der ersten Erhebung der Preise im Herbst 2012 schwanke der «Zuschlag Schweiz» zwischen 25 bis 30 Prozent, teilte die Plattform mit, die von verschiedenen Konsumentenvereinigungen der Schweiz betrieben wird. Dabei hingen die Veränderungen meistens mit der Entwicklung des Wechselkurses des Franken zum Euro zusammen.

Während sich die Kleiderpreise unter den Nachbarländern kaum unterscheiden, gibt es grosse Unterschiede zwischen den verschiedenen Kleiderhändlern, wie der Vergleich von 115 Produkten von H&M, Mango, Vero Moda, Zara und Esprit zeigt. Den höchsten Zuschlag bezahlen Kunden in der Schweiz bei Zara mit 39,1 Prozent, der kleinste Unterschied findet sich bei Vero Moda mit 16 Prozent.

Kleinere Unterschiede bei Wintersportartikeln

Mehr bezahlen müssen Schweizer Konsumenten auch bei Wintersportartikeln. Gegenüber Frankreich bewegt sich der Unterschied mit 16 Prozent etwa auf dem Vorjahresniveau. Geringere Unterschiede als noch im letzten Jahr mass das Preisbarometer im Vergleich zu Deutschland und Österreich.

In Deutschland waren die Wintersportartikel 11 Prozent billiger als in der Schweiz, gegenüber 22 Prozent im Vorjahr. Allerdings sei der Vergleich mit Deutschland mit Vorsicht zu geniessen, da er lediglich auf 20 Produkten basiere, hiess es in der Medienmitteilung. Gegenüber Österreich reduzierte sich der Unterschied von 18 auf 3 Prozent.

Während Schweizer Konsumenten zwar mehr für Kleider bezahlen, kommen sie Elektronikartikel meist sogar günstiger zu stehen als im nahen Ausland: So kosten dieselben 34 Produkte beim italienischen Onlineanbieter Amazon Italia 38 Prozent mehr als beim günstigsten Schweizer Onlinehändler, der Coop-Tochter Microspot. Gegenüber ihren Schweizer Konkurrenten Digitec und Brack ist Microspot zwischen 7 und 9 Prozent günstiger.

Laut dem Preisbarometer gehen die Preisunterschiede bei Elektronikartikeln gegenüber dem Ausland hauptsächlich auf die vergleichsweise tiefe Mehrwertsteuer in der Schweiz zurück: Um die Mehrwertsteuer bereinigt fielen die Unterschiede kleiner aus oder verschwänden.

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