Das boomende Geschäft mit Kleinanzeigen auf Internet hat dem Medienkonzern Axel Springer 2014 spürbar mehr Umsatz und Gewinn beschert. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte um 11,6 Prozent auf 507 Mio. Euro.
Geplant war ein Plus im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Beim Umsatz gab es einen Anstieg um 8,4 Prozent auf 3,04 Mrd. Euro. Angepeilt war ein Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich. «Im laufenden Jahr werden wir weiter konsequent in die digitale Expansion investieren», kündigte Konzernchef Mathias Döpfner am Mittwoch an.
Grösster Wachstumstreiber war das Geschäft mit Kleinanzeigen im Internet wie Immobilien-, Job- und Autoportale. Das Ergebnis in diesen sogenannten Rubriken kletterte binnen Jahresfrist um 35,2 Prozent auf 221 Mio. Euro und steuerte damit rund 44 Prozent des gesamten Konzerngewinns bei.
Rubrikengeschäft als Trumpf
Der Herausgeber von Titeln wie «Bild» und «Welt» verlagert sein Geschäft zunehmend ins Internet und baut mit Hilfe von Zukäufen vor allem Bereiche abseits des klassischen Journalismus‘ aus. Hier fallen vergleichsweise weniger Personal- und Vertriebskosten an. Deshalb setzt Springer stark auf das hochprofitable Rubrikengeschäft.
Das gesamte Digitalgeschäft steuerte 2014 gut die Hälfte zum Umsatz bei und jeweils rund drei Viertel zu den Werbeerlösen und zum Gewinn. Der Anteil des Auslandsgeschäfts am Gesamtumsatz stieg auf 43 Prozent.
Für 2015 erwartet der Medienkonzern konzernweit ein Umsatzplus im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Der Gewinn werde im hohen einstelligen Prozentbereich zulegen.
Das grösste Projekt für dieses Jahr ist die Umwandlung der Axel Springer SE in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA). Dies soll die Kontrolle der Familie Springer sichern und zugleich den Zugriff auf externes Kapital für grössere Investitionen ermöglichen. Zudem will der Konzern seine hochprofitable Sparte mit den Rubriken wieder zu 100 Prozent kontrollieren.
Joint Venture in der Schweiz
In der Schweiz will Axel Springer wie Mitte Dezember mitgeteilt wurde, das Zeitschriftengeschäft mit dem Zürcher Medienunternehmen Ringier zusammenlegen. Dafür planen die beiden Konzerne die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens, das aber noch von der Wettbewerbskommission gebilligt werden muss. Zum Portfolio von Axel Springer Schweiz gehören unter anderem «Der Beobachter», «Tele», «Bilanz» und «Handelszeitung» sowie diverse Online-Plattformen.