Pünktlich auf Beginn der Herbstmesse schloss auch die letzte der vier Buvetten am Kleinbasler Rheinufer ihren Tresen. Nach einem erfolgreichen Sommer, wie zu vernehmen ist.
«Der Sommer war sehr gross», steht in Rainer Maria Rilkes vielzitiertem Gedicht «Herbsttag». Aber was heisst hier «war»? Am vergangenen Wochenende hatte man das Gefühl, dass der Sommer noch einmal zurückgekommen ist – oder, um wiederum Rilke zu zitieren: «… dem Jahr «noch zwei südlichere Tage» gegeben hat.
Rilkes Bitte bezog sich auf die Früchte (und den «schweren Wein»). Wir aber haben es hier von den Buvetten am Kleinbasler Rheinufer. Vier waren’s diesen Sommer erstmals (die Zwischennutzungseinrichtungen im Klybeckhafen nicht einberechnet). Drei von ihnen hatten nichts mehr von den «südlicheren Tagen» und ihre Klappen bereits zu. Nur noch die Dreirosen-Buvette schenkte bei eitel Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen noch einmal aus. Am Sonntag (27. Oktober) indes ebenfalls zum letzten mal in diesem Jahr. (Die Flora-Buvette hat ihren Betrieb am 20. Oktober eingestellt. Bereitst am Tag zuvor fand bei der Oetlinger-Buvette die «Austrinkete» statt, während die Buvette bei der Kaserne bereits Anfang Monat dichtgemacht hatte.)
«Es ist Zeit»
Der Grund für die Schliessung ist – nun kommt noch einmal Rilke zu Wort: «Es ist Zeit». Oder wie es im Buvetten-Konzept des Basler Bau- und Verkehrsdepartement heisst: «Der Betrieb ist auf sechs Monate im Sommerhalbjahr beschränkt.» Die vier Betreiber haben sich für eine Öffnung im April entschieden. Ein optimistischer Entscheid. Der April war regenreich, und zum darauffolgenden Monat bemerkte Meteoschweiz: «Es war der kühlste Mai seit 1991.» Auch der Juni war mit Ausnahme einer kurzen Hitzeperiode in seiner Mitte nicht gerade ein idealer Boulevardgastronomie-Monat.
Gute Geschäfte im Hochsommer
Dass die Buvetten-Betreiber mit der Saison 2013 aber dennoch zufrieden sind, liegt vor allem an den Hochsommermonaten: Im Juli und August seien die Umstände ideal gewesen, erinnern sich Eva Baudenbacher von der Oetlinger-Buvette und Bettina Larghi von der Flora-Buvette, die dieses Jahr ihre erste Saison erlebte, unisono. Zufrieden blick auch die Allmendverwaltung auf die Buvette-Monate zurück: «Aus unserer Sicht war es eine positive Saison», sagt die Stellvertretende Leiterin der Allmendverwaltung, Stéphanie Balzer. Das System mit habe sich bewährt.
Flora-Buvette-Betreiberin Larghi freut sich über die vielen positiven Rückmeldungen im ersten Jahr, sähe es aber gerne, wenn die Betriebszeit nicht so strikte auf sechs Monate beschränkt wäre, «vor allem wenn es einige Monate gab, wo man praktisch nur die Hälfte der Tage offen haben konnte.» Dana Poeschel wiederum, die mit ihrer Dreirosen-Buvette schon am längsten dabei ist (und zugleich am längsten offen hatte), kann mit der Sechsmonatsfrist ganz gut leben. «Noch ein paar Tage, und ich wäre wahrscheinlich zusammengeklappt», sagt sie in leichtem Scherz, hinter dem ja bekanntlich immer ein Stückchen Wahrheit liegt.