Neues Leben für ein kleines Mädchen: Eine todkranke zehnjährige Amerikanerin, deren Eltern verzweifelt für eine Organtransplantation gekämpft hatten, ist am Mittwoch operiert worden. Sarah Murnaghan erhielt eine neue Lunge.
Dem Sender CNN zufolge ging es dem Mädchen nach dem fast achtstündigen Eingriff im Children’s Hospital von Philadelphia (Bundesstaat Pennsylvania) gut.
Die Familie der kleinen Sarah sei ausser sich vor Freude, erklärte ihre Mutter Janet Ruddock Murnaghan. «Ihre Ärzte sind sehr zufrieden sowohl mit ihren Fortschritten während des Eingriffs als auch mit der Prognose zu ihrer Genesung», sagte Sarahs Mutter.
Die Anpassung der Lunge an den kindlichen Körper sowie die Transplantation seien problemlos verlaufen. Das Krankenhaus wollte sich unter Verweis auf Patientenrechte nicht äussern.
«Wir sind begeistert, dass dieser Tag gekommen ist, aber wir wissen auch, dass diese gute Nachricht eine Tragödie für eine andere Familie bedeutet», erklärte Murnaghan weiter. Die Familie des Organspenders habe entschieden, Sarah das Leben zu schenken – «und sie sind heute die wahren Helden».
Sarahs Schicksal hatte die Nation seit Wochen erschüttert. Sie litt an schwerer zystischer Fibrose, ihr Zustand wurde in den vergangenen Wochen immer schlechter. Im Mai sagten Ärzte, dass sie ohne neue Lunge noch maximal fünf Wochen leben werde.
Aber nach bisherigen US-Regeln müssen Patienten jünger als 12 Jahre auf eine Lungen warten, die von einem anderen Kind kommt. Lungen von Erwachsenen kommen nur dann für ein Kind infrage, wenn Erwachsene oder Jugendliche auf Transplantationslisten zuvor als Empfänger ausgeschlossen worden sind.
Lungenspenden von Kindern sind jedoch rar – Sarahs Lage wurde immer verzweifelter. So fochten denn ihre Eltern und die Familie eines elfjährigen Jungen die Beschränkungen vor Gericht an. Anfang Juni gab ihnen dann ein Richter in Philadelphia Recht und erliess eine einstweilige Verfügung, nach der die Kinder Anspruch auch auf das Implantat einer Erwachsenen-Lunge hätten.