Der französische Präsidentschaftskandidat und Ex-Premier Manuel Valls hat den künftigen US-Präsidenten Donald Trump gewarnt, das Pariser Klimaabkommen in Frage zu stellen. Sonst sei eine europäische Energiesteuer auf US-Einfuhren nötig.
Das forderte der 54-Jährige am Sonntag. Er diskutierte bei einer TV-Debatte mit anderen Präsidentschaftsanwärtern des linken Lagers.
Es wird schon länger befürchtet, dass die kommende Trump-Regierung aus dem Pariser Abkommen aussteigen könnte. 195 Staaten hatten sich im Dezember 2015 in der französischen Hauptstadt auf das Ziel geeinigt, die Klimaerwärmung durch den Treibhauseffekt auf deutlich unter zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen.
Valls, der für seine Kandidatur seinen Regierungsposten aufgegeben hat, forderte zudem eine deutsch-französische Initiative, um der Europäischen Union wieder neuen Schwung zu geben. Er erneuerte seine Forderung, dass der EU-Beitrittskandidat Türkei keinen Platz in der Union habe.
Der frühere Erziehungsminister Vincent Peillon kritisierte den harten Kurs der früheren Regierung unter Valls in der europäischen Flüchtingskrise. «Eine unbegrenzte Aufnahme war nicht möglich», entgegnete Valls.
Valls hat gute Chancen, Spitzenkandidat der Sozialisten und verbündeter Parteien für die Präsidentenwahl im April und Mai zu werden. Die offene Vorwahl ist am 22. und 29. Januar geplant. Zuvor soll es eine weitere TV-Debatte an diesem Donnerstag geben. Präsident François Hollande tritt nicht für eine zweite Amtszeit an.