Die Schweiz hat die zweifelhafte Ehre, von Umweltschützern bei der UNO-Klimakonferenz in Lima zum «Fossil des Tages» gekürt worden zu sein. Das Land habe sich in einer Intervention nicht nur gegen verbindliche Finanzzusagen im Kampf gegen den Klimawandel ausgesprochen.
Die Schweiz habe auch den Entwicklungsländern gedroht, dass jegliche Forderung in diese Richtung das Ergebnis in Lima gefährden könne, begründete das Klima Aktionsnetzwerk (CAN) am Mittwoch die Entscheidung.
Andere Industrieländer, die EU und die USA seien nah dran gewesen, zu «Fossilen» gewählt zu werden, da auch sie bindende Finanzzusagen strikt abgelehnt und sich nicht mit Ruhm bekleckert hätten.
Weltweit fliessen jährlich etwa zwischen 340 und 650 Milliarden Dollar in den Klimaschutz. Das geht aus einem Zweijahresbericht des Finanzkomitees des UNO-Klimasekretariats für die Jahre 2011 und 2012 hervor, der am Mittwoch bei der UNO-Konferenz in Lima vorgestellt wurde.
Die Ausgaben umfassen private und staatliche Ausgaben. Doch sind die Subventionen für Öl und Gas und Investitionen in fossile Brennstoffträger demnach fast doppelt so hoch.
Die Differenz zwischen Mindest- und Höchstbetrag ergibt sich aus unterschiedlichen Ansätzen, welche Ausgaben als klimaschutzrelevant angerechnet werden. Die Unterstützung der Industrieländer für die Entwicklungsländer wird auf jährlich 35 bis 50 Milliarden US-Dollar beziffert. Enthalten sind auch staatliche Entwicklungshilfe und Mittel von Entwicklungsbanken.
Die Chefin des UNO-Klimasekretariats, Christiana Figueres, sagte, die Finanzierung sei entscheidend für das Ziel, die Erderwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen.