Kloten eliminiert Davos, ZSC bangt

Davos scheidet zum dritten Mal in Serie in den Playoff-Viertelfinals aus. Der HCD unterliegt Kloten 0:2. Der ZSC taumelt: Nach dem 1:2 in Lausanne droht das Out.

Jubel bei den Klotenern nach der 1:0-Führung (Bild: SI)

Davos scheidet zum dritten Mal in Serie in den Playoff-Viertelfinals aus. Der HCD unterliegt Kloten 0:2. Der ZSC taumelt: Nach dem 1:2 in Lausanne droht das Out.

Es war ein Bild mit Symbolkraft. Beat Forster, der Abwehrpatron, ein Mann ohne Furcht, verfolgte die Schlussphase in ziviler Kleidung und an Stöcken – er erlitt womöglich einen Kreuzbandriss. Neben ihm stand Reto von Arx, der ebenfalls verletzte Leitwolf der letzten Dekade. Die Flyers waren frischer und inszenierten trotz zwei Fehltritten in den ersten beiden Spielen auf beeindruckende Art die Wende.

Die angeschlagenen Leader mussten machtlos mitansehen, wie der 30-fache Champion erfolgreich anstürmte, aber gegen die robusten und stilsicheren Flyers kein Mittel mehr fanden, das Tor von Verteidiger Eric Blum wettzumachen – im Gegenteil: Acht Sekunden vor dem Ende und nach einem Bündner Wechselfehler verwertete Tommi Santala den Penalty souverän.

Ein Krimi spielt sich in der letzten offenen Serie ab. Dass der ZSC nach einer zunächst überzeugenden Korrektur des Fehlstarts (3:1-Führung nach der Auftaktniederlage) gegen Lausanne abermals schwer in Bedrängnis geraten würde, hätte kaum ein Experte für möglich gehalten. Doch die 1:7-Demütigung am letzten Dienstag vor eigenem Publikum löste bei Lausanne offenbar eine Reaktion aus, derweil die Lions sich zu früh in Sicherheit wähnten.

Vor 8000 Zuschauern manövrierte sich der Favorit abermals selber in eine ungünstige Situation. Marc-André Bergeron handelte sich mit einem Bandencheck eine Spieldauer-Disziplinarstrafe ein. In jenem fünfminütigen Powerplay verschaffte der finnische Topskorer Juha-Pekka Hytönen dem LHC mit dem 2:0 (39.) den entscheidenden Vorteil.

Mehr als Patrik Bärtschis 1:2 gelang den Lions nicht. Marc Crawford steht nun das schwierigste Spiel seiner europäischen Laufbahn bevor. Dem Kanadier, der im Vorfeld mit kritischen Voten seinen eigenen Keeper verunsicherte, droht mit dem Top-Klub der Liga eine monumentale Blamage – anders wäre ein Out der Lions nicht zu taxieren. Sie schlossen die Qualifikation 32 Punkte vor dem Aufsteiger topklassiert ab. Stürzt nach dem SCB und dem Rekord-Champion Davos ein weiterer Koloss der Liga?

Resultate: Lausanne (8.) – ZSC Lions (1.) 2:1 (0:0, 2:0, 0:1); Stand 3:3.

Davos (6.) – Kloten (3.) 0:2 (0:0, 0:1, 0:1); Schlussstand 2:4.

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