Knapper Sieg für die Grasshoppers, Remis für den FC Luzern

Die Grasshoppers haben intakte Chancen, sich für die Europa-League-Playoffs zu qualifizieren. Die Zürcher siegen im Hinspiel in St. Gallen gegen Apollon Limassol dank eines späten Treffers 2:1. Der FC Luzern muss sich gegen das Serie-A-Team Sassuolo mit einem 1:1 begnügen.

epa05445988 Numa Lavanchy (R) of Grasshoppers Zurich celebrates the 2-0 lead during the UEFA Europa League third qualifying round soccer match between Grasshopper Club Zuerich and Apollon Limassol in St. Gallen, Switzerland, 28 July 2016. EPA/ENNIO LEANZA

(Bild: Keystone/ENNIO LEANZA)

Die Grasshoppers haben intakte Chancen, sich für die Europa-League-Playoffs zu qualifizieren. Die Zürcher siegen im Hinspiel in St. Gallen gegen Apollon Limassol dank eines späten Treffers 2:1. Der FC Luzern muss sich gegen das Serie-A-Team Sassuolo mit einem 1:1 begnügen.

Es war kein berauschender Auftritt, den das Team von Pierluigi Tami vor der mageren Kulisse von nur 2330 Zuschauern im Exil in der Arena in St. Gallen hinlegte. Nach dem guten Auftritt am Sonntag beim Meisterschaftsauftakt gegen Lausanne (2:0) taten sich die Zürcher gegen den zypriotischen Cupsieger über weite Strecken schwer.

Der eingewechselte Numa Lavanchy erlöste die Zürcher in der dritten Minute der Nachspielzeit, als er einen Querpass von Ridge Munsy zum Siegtreffer verwertete. Eine Viertelstunde zuvor hatte der Ivorer Abraham Gneki Guié für die Gäste ausgeglichen, als er sich nach einer Cornerflanke des Brasilianers Alex im Luftduell gegen Jan Bamert durchsetzte und per Kopf zum 1:1 traf.

Die wegweisenden Szenen der ersten Halbzeit hatten sich in der Startphase ereignet. Nach einem dämlichen Foul von Bamert, der seinen Gegenspieler im Strafraum zurückgehalten hatte, erhielten die Gäste einen Foulpenalty zugesprochen, den Alex, die Nummer 10 der Zyprioten, aber neben das Tor setzte.

Keine Minute später führte das Heimteam mit 1:0. Nach einem Ballgewinn des Dänen Lucas Andersen kam der Ball via Benjamin Lüthi zu Haris Tabakovic, der aus spitzem Winkel zur GC-Führung traf. Zehn Minuten später lag der Ball erneut im Netz, Tabakovic stand bei seinem erfolgreichen Abschluss aber im Offside.

Luzern macht sich Leben selbst schwer

Für den FC Luzern wird es ein schwerer Gang werden in den Norden Italiens am nächsten Donnerstag. Vor eigenem Anhang konnten die Zentralschweizer zwar durchaus mit dem Sechsten letztjährigen Serie-A-Meisterschaft mithalten, allerdings haben sie es sich selber zuzuschreiben, dass sie nicht mit einer besseren Ausgangslage zum Rückspiel reisen. Mit einem verursachten und einem verschossenen Penalty machten sie es sich selber schwer.

Marco Schneuwly brachte den FCL mit einem Distanzschuss früh in Führung (8. Minute), gegen Ende der ersten Halbzeit glich Domenico Berardi mit einem Foulpenalty entgegen dem Spielverlauf aus (42.). Als der ansonsten nicht immer stilsichere Sassuolo-Keeper Andrea Consigli nach der Pause den Penalty des ansonsten sicheren Schützen Neumayr entschärfte, verloren die Luzerner vorübergehend an Schwung. Bei einem Pfostenschuss hatten sie Glück, nicht in Rückstand geraten zu sein.



Domenico Berardi, left, of Sassuolo, and Tomi Juric, right, of Luzern, fight for the ball during the UEFA Europa League third qualifying round first leg soccer match between Swiss Club FC Luzern and Italian Club US Sassuolo, in Lucerne, Switzerland, Thursday, 28 July 2016. (KEYSTONE/Urs Flueeler)

Domenico Berardi (links), der Torschütze für Sassuolo in Luzern, und Tomi Juric im Luftkampf. (Bild: Keystone/URS FLUEELER)

Luzern wurde für eine ordentliche Leistung schlecht belohnt und musste zu Hause einen Gegentreffer einstecken, der in der Endabrechnung schmerzen könnte. In taktischer Hinsicht nämlich wirkte das eingespielte und technisch etwas bessere Kollektiv der Italiener abgebrüht. Als die Luzerner nach dem vergebenen Penalty zwischenzeitlich nachliessen, hätten sie sich beinahe eine noch bessere Ausgangslage geschaffen. Alfred Duncans schöner Schlenzer landete nach 79 Minuten an der Torumrandung.

Schneuwlys abgefälschter Weitschuss

Der FCL führte bis kurz vor der Pause dank einem leicht, aber entscheidend abgefälschten Weitschuss aus rund 24 Metern Entfernung von Marco Schneuwly verdient. Markus Neumayr, dessen ebenfalls abgelenkter Schuss auf die Latte tropfte, und Nicolas Haas besassen kurz vor und nach dem Führungstreffer weitere gute Möglichkeiten.

Sassuolo dagegen, letzte Saison die positive Überraschung in Italien und gegen Luzern mit nur zwei Spielern ohne italienischen Pass angetreten, wurde in der Vorwärtsbewegung bis weit in die zweite Halbzeit hinein mit Ausnahme eines Abschlusses in der Startphase selten gefährlich. Am von Jahmir verursachten Penalty gab es indes nichts zu rütteln. Der Albaner hatte im Strafraum in der Not zu unerlaubten Mitteln gegriffen.

Europa League, 3. Qualifikationsrunde, Hinspiele

Grasshoppers–Apollon Limassol 2:1 (1:0)
St. Gallen. – 2330 Zuschauer. – SR Treimanis (LAT).
Tore: 11. Tabakovic (Lüthi) 1:0. 76. Gneki Guié (Corner Alex) 1:1. 93. Lavanchy (Munsy) 2:1.

Grasshoppers:
Mall; Lüthi, Bamert, Pnishi, Antonov; Kamberi (71. Lavanchy), Basic, Källström, Sigurjonsson; Andersen (77. Brahimi), Tabakovic (46. Munsy).
Apollon Limassol: Bruno Vale; Vasiliou, Paulo Vinicius, Angeli, Pittas (63. Sachetti); Stylianou, Alex, Kyriakou, João Pedro; Bedoya (91. Barbaro), Gneki Guié (83. Maglica).
Bemerkungen: 10. Alex schiesst Foulpenalty neben den Pfosten. 21. Tor von Tabakovic wegen Offside aberkannt. 83. Gelb-Rote Karte gegen Sachetti (Unsportlichkeit). Verwarnungen: 9. Bamert (Foul). 67. Mall (Foul). 71. Källström (Foul). 81. Sachetti (Foul). 85. Kyriakou (Foul). 91. Bedoya (Foul).

FC Luzern–US Sassuolo 1:1 (1:1)
10’555 Zuschauer. – SR Ekberg (SWE).
Tore: 8. Marco Schneuwly 1:0. 41. Berardi (Foulpenalty) 1:1.

Luzern: Zibung; Christian Schneuwly, Costa, Puljic, Lustenberger; Jantscher, Haas, Neumayr, Hyka (54. Grether); Marco Schneuwly, Itten (62. Juric).
Sassuolo: Consigli; Gazzola, Paolo Cannavaro, Acerbi, Peluso; Biondini, Magnanelli, Duncan; Berardi (90. Mazzitelli), Defrei (81. Falcinelli), Sansone (72. Politano).
Bemerkungen: Luzern ohne Thiesson (verletzt). 6. abgefälschter Neumayr-Schuss prallt auf Oberlatte. 65. Consigli hält Foulpenalty von Neumayr. 79. Pfostenschuss Duncan. Verwarnungen: 40. Hyka, 62. Haas, 70. Lustenberger, 80. Biondini (alle Foul).

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