Im US-Vorwahlkampf setzt der demokratische Präsidentschaftsbewerber Bernie Sanders der Favoritin Hillary Clinton weiter zu. Der 74-Jährige gewann in der Nacht zum Mittwoch die Vorwahl im Bundesstaat Oregon.
In Oregon kam der linksgerichtete Senator auf 53 Prozent und Clinton auf 47 Prozent der Stimmen.
Clinton siegte in Kentucky – allerdings mit einem so knappen Vorsprung, dass die US-Fernsehsender lange zögerten, sie zur Siegerin zu erklären.
Nach Auszählung von 99,8 Prozent der abgegebenen Stimmen lag Clinton in Kentucky bei 46,8 Prozent und damit nur 0,5 Prozentpunkte vor ihrem Rivalen Sanders – was einem Vorsprung von weniger als 2000 Stimmen entsprach.
Clinton erklärte sich schon in der Nacht zur Siegerin. «Wir haben gerade Kentucky gewonnen», schrieb sie auf Twitter.
Im Gesamtrennen lag die 68-Jährige schon vor den beiden Abstimmungen so gut wie uneinholbar vor dem Senator von Vermont. Er würde 67 Prozent aller noch ausstehenden Delegierten brauchen, um sie einzuholen.
In Oregon wählten am Dienstag auch die Republikaner. Der wahrscheinliche republikanische Präsidentschaftskandidat der Republikaner, Donald Trump, hat auf dem Weg zur Kandidatur seiner Partei keinen Gegenkandidaten mehr.
Mathematisch folgenlos
Der weiterhin grosse Aufwand für die Vorwahlen hält Clinton davon ab, sich auf dem Weg zur Präsidentschaftskandidatur schon voll auf Trump zu konzentrieren. Enge Rennen gegen Sanders sind mathematisch folgenlos, aber schlecht für den Schwung ihrer Kampagne und ihr bereits jetzt angekratztes Image. Es war erwartet worden, dass das Rennen bei den Demokraten schon viel eher entschieden sein wird.
Sanders hat angekündigt, trotz schwindender Aussichten bis zum Schluss im Rennen bleiben zu wollen. Er könnte eine Kampfabstimmung auf dem Parteitag im Juli suchen. Die Demokraten befürchten einen bleibenden Riss ihrer Partei, weil die Anhänger von Clinton und von Sanders nicht mehr zueinander finden.