Die Spitzen von Union und FDP haben ihre Beratungen über die Nachfolge des ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff am Samstag nach knapp zwei Stunden beendet. An den Gesprächen im Kanzleramt nahmen die Partei- und Fraktionschefs von Union und FDP teil.
Ergebnisse wurden nicht bekannt. Offen war, wie der Fahrplan der Suche nach einem neuen Bundespräsident weiter aussieht. In der Union wurde auch für möglich gehalten, dass es bereits am heutigen Samstag Kontakte mit SPD und Grünen gibt. In jedem Fall solle der Kandidat noch vor Montag gefunden werden, hiess es.
Union und FDP dringen bei der Kandidatensuche zur Eile. Sie wollen auch SPD und Grüne einbinden, um einen Bundespräsidenten zu finden, der von einer breiten Mehrheit getragen wird. Bereits am Freitagabend hatten sich die Parteivorsitzenden Angela Merkel (CDU), Horst Seehofer (CSU) und Philipp Rösler (FDP) allein getroffen.
Wulff hatte am Freitag mit sofortiger Wirkung sein Amt aufgegeben. Der 52-Jährige zog damit die Konsequenzen aus der Affäre um mögliche Vergünstigungen von befreundeten Unternehmern, die sich schon seit Mitte Dezember hinzog. Mit nur 598 Tagen war Wulff so kurz im Amt wie noch nie ein Präsident zuvor.