Die Königspinguine im Zoo Zürich haben Nachwuchs erhalten. Im Juli sind zwei Jungvögel nach einer Brutzeit von rund 55 Tagen geschlüpft. Sie präsentieren sich den Besuchern nun in ihrem dunkelbraunen Daunenkleid.
Insgesamt legten die Zürcher Königspinguine – eine Gruppe von acht Männchen und neun Weibchen – zehn Eier. Sieben davon waren unbefruchtet, und ein Küken starb nach nur einem Tag, wie Zoo-Kurator Robert Zingg am Mittwoch sagte. Bis jetzt sind in Zürich insgesamt 43 Königspinguine geschlüpft, wovon drei Viertel flügge wurden.
Die Aufzucht der Jungen dauert mehr als ein Jahr. Deshalb haben Königspinguine keinen jährlich wiederkehrenden Brutzyklus. «Innerhalb von drei Jahren sind zwei Bruten möglich», sagte Zingg und erklärte, dass es in Zürich schon länger keine königlichen Jungtiere mehr gegeben habe.
Momentan fallen die jungen Vögel in der Gruppe aufgrund ihres braunen, für das Wasser untauglichen Daunenkleids auf. Dieses werden sie dann im Alter zwischen zehn und zwölf Monaten in ein noch blasses Erwachsenengefieder eintauschen.
Filtrierte Luft für Pinguine
Das nächste grosse Abenteuer steht für die Zürcher Königspinguine, die bei den Besuchern laut Zingg äusserst beliebt sind, voraussichtlich am 9. November an. Dann tauschen sie ihren Aufenthaltsort mit den Humboldtpinguinen und gehen für den Winter nach Draussen. Je nach Temperatur beginnt dann auch wieder die Pinguinparade.
Den Sommer verbringen die 85 bis 95 Zentimeter grossen Tiere, die seit 1991 im Zoo Zürich zu Hause sind, in der Innenanlage im Exotarium. Diese ist gekühlt, verfügt über einen Pool mit 6 bis 8 Grad kaltem Wasser und wird mit filtrierter Luft versorgt. «Die Königspinguine sind infektionsanfällig, da sie nicht an Keime gewohnt sind», sagte Zingg.
Zoo Zürich setzt sich für Pinguine ein
Die Pinguine sind nicht nur bei den Besuchern beliebt, sondern liegen auch dem Zoo am Herzen. Eines seiner sieben Naturschutz-Schwerpunktprojekte bezweckt den Schutz der Pinguine in der Wildnis.
Die Königspinguine begeben sich laut Zingg auf der Suche nach Nahrung auf mehrtägige Reisen. Die ausgezeichneten Schwimmer bewegen sich dabei im Umkreis von rund 300 Kilometern um ihre Kolonie und legen täglich 100 bis 180 Kilometer zurück.
Durch diese Mobilität würden sie mit vielen Gefahren wie Überfischung oder Meeresverschmutzung konfrontiert, sagte Zingg. Eine Ausstellung gleich neben der Anlage der 10 bis 16 Kilogramm schweren Vögel macht auf diese Problematik aufmerksam.