Köniz feiert Sommaruga – Glühwein und Marroni im Schlosshof

Die frisch gewählte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga ist am Donnerstag in ihrer Wohngemeinde Köniz herzlich empfangen worden. Einige hundert Bewohner fanden sich zum Umtrunk im Schlosshof ein, wo Glühwein und Marroni bei kalter Witterung gute Dienste leisteten.

Zukünftige Bundespräsidentin Sommaruga mit amtierendem: Burkhalter (Bild: sda)

Die frisch gewählte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga ist am Donnerstag in ihrer Wohngemeinde Köniz herzlich empfangen worden. Einige hundert Bewohner fanden sich zum Umtrunk im Schlosshof ein, wo Glühwein und Marroni bei kalter Witterung gute Dienste leisteten.

Kanton und Wohngemeinde hatten die Wahlfeier für die erste Berner Bundespräsidentin gemeinsam organisiert. Die Festivitäten begannen im Berner Rathaus, wo Sommaruga am Mittag mit einem Salut der Ehrenformation des Kantons Bern begrüsst wurde.

Danach reiste ein Grossteil der Schweizer Politprominenz in Bussen der städtischen Verkehrsbetriebe in den Vorort Köniz. Dort ging im Oberstufenzentrum der Gemeinde der offizielle Festakt über die Bühne.

Sommaruga überraschte das Publikum mit einer Filmvorführung: Die ausgebildete Pianistin zeigte den Kurzfilm-Klassiker «The Music Box», wo Stan Laurel und Oliver Hardy beim Transport eines Klaviers so ziemlich alles in die Hosen geht.

Politik mit Stan und Ollie

Das sei ein «sehr politischer Film», befand Sommaruga. Er zeige, dass es manchmal der etwas weitere Weg sei, der als einziger einfach und sicher ans Ziel führe. Dass Laurel und Hardy das letzte Hindernis nur durch Zufall und Glück überwinden, entspreche ebenfalls ihrer vierjährigen Erfahrung im Bundesrat.

«Als Bundesrätin gibt es viel Kritik», sagte Sommaruga. «Manchmal ist sie begründet, manchmal ist sie ungerecht. Man erhält aber auch Lob. Und wenn ich ehrlich bin: Das Lob ist manchmal ebenso ungerecht.» Was als geschickter politischer Schachzug gelobt werde, sei hin und wieder nichts als eine Mischung aus Intuition und Glück.

Der scheidende Bundespräsident Didier Burkhalter versicherte den knapp 300 geladenen Gästen, Simonetta Sommaruga sei für ihn «nicht eine Kollegin, sondern eine Freundin». Ob dies auf alle Bundesratsmitglieder zutreffe, liess er auch auf Nachfrage des Moderators offen.

Nach einem kurzen Umzug zum Schlosshof mischten sich Sommaruga und die geladenen Gäste bei einem «Winterapéro» kurz unter die Bevölkerung. Am Donnerstagabend wurde die Festgemeinde zu einem Bankett in der Stadtberner Elfenau erwartet. Dort hatte die Stadtgärtnerei ein Gewächshaus in ein festliches Lokal umgewandelt.

Nächster Artikel