Ein Drittel der erwachsenen Weltbevölkerung ist körperlich inaktiv. Dieser „Couch-Potato-Lebensstil“ kostet jährlich rund fünf Millionen Menschen das Leben.
Wie eine am Mittwoch von der britischen Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlichte Studie berichtet, sind etwa zehn Prozent der Todesfälle weltweit auf mangelnde körperliche Betätigung zurückzuführen. Dies errechneten die Forscher um I-Min Lee von der Harvard Medical School in Boston. Drei von zehn Menschen über 15 Jahren bewegten sich nicht ausreichend, bei den 13- bis 15-Jährigen seien es sogar vier von fünf.
Körperlich inaktiv ist der Studie zufolge, wer nicht mindestens fünf Mal die Woche einer gemässigten oder drei Mal die Woche einer kräftigen körperlichen Tätigkeit nachgeht. Demnach ist Inaktivität bei Frauen häufiger als bei Männern und nimmt im Alter zu.
Eine zweite Studie verglich den Einfluss körperlicher Aktivitäten auf verschiedene Krankheiten. 2008 war demnach mangelnde Bewegung für mehr als 5,3 Millionen der weltweit insgesamt 57 Millionen Todesfälle verantwortlich. Inaktivität verursacht den Forschern zufolge sechs Prozent der Fälle von koronarer Herzkrankheit, sieben Prozent der Typ-2-Diabetes sowie zehn Prozent der Brust- und Dickdarmkrebsfälle.
Damit sich die Menschen ausreichend körperlich betätigen, statt überwiegend mit dem Auto zu fahren oder vor dem Computer zu sitzen, empfehlen die Wissenschaftler die Sicherheit für Fussgänger und Fahrradfahrer durch geeignete Massnahmen zu erhöhen, den Schulsport stärker zu fördern und mehr Trainingsplätze kostenlos zur Verfügung zu stellen.