Die Wirtschaftsexperten der ETH Zürich neigen zum Jahresende hin zu einer optimistischen Prognose für die Schweiz. Die Konjunkturforschungsstelle KOF erwartet im nächsten Jahr ein Wachstum von 2,2 Prozent und eine Arbeitslosigkeit bei nicht über 3 Prozent.
Die traditionellen Industrieländer in Europa und Nordamerika kommen laut der Prognose wieder stärker in Fahrt. Dies sei auch dem billigen Geld der Zentralbanken zu verdanken. Die Aussichten der Schwellenländer hätten sich dafür eher eingetrübt.
Im laufenden Jahr dürfte die Schweizer Wachstumsrate bei 1,9 Prozent zu liegen kommen. Im nächsten wächst die Schweizer Wirtschaft gemäss der KOF um 2,2 Prozent und beschleunigt im darauffolgenden Jahr auf 2,3 Prozent Wachstum.
Starker Privatkonsum
Die KOF-Analyse trifft sich mit den Prognosen anderer Institutionen wie etwa dem Forschungsinstitut Bakbasel, dem Wirtschaftsdachverband Economiesuisse und der OECD. Obenaus schwingt die Raiffeisengruppe mit einer Prognose für nächstes Jahr von 2,6 Prozent. Die Nationalbank sowie die Grossbanken UBS und Credit Suisse erwarten jeweils ein Wachstum von 2 Prozent.
Vor drei Monaten hatte die 2014-er Prognose der ETH Zürich noch auf 2,1 Prozent gelautet. Die Voraussagen zum laufenden Jahr und zu 2015 sind unverändert.
Befeuert wird die Wirtschaft weiter von der Bautätigkeit und einem gesunden Privatkonsum, dafür halten die finanziellen Schwierigkeiten der Kantone den Staatskonsum zunächst zurück. Bei den Exporten erwartet die KOF ansteigende Zahlen: Von 1,3 Prozent im laufenden auf 4,7 Prozent im nächsten und 5,8 Prozent im übernächsten Jahr.
Qualifizierte profitieren vom Wachstum
Die Beschäftigung entwickelt sich unter diesen Bedingungen gut. Im nächsten Jahr dürfte sich der Zuwachs an Stellen auf 1,5 Prozent und im übernächsten Jahr auf 1,8 Prozent belaufen. Wie schon in der September-Prognose erwarten die KOF-Auguren für 2014 bis zu 3 Prozent Arbeitslose und im übernächsten Jahr 3,1 Prozent.
Den erwarteten Anstieg begründen die Experten mit der Qualifikation der Arbeitsuchenden. Wie schon in der Herbstprognose schreibt die KOF, dass die Arbeitslosen für die offenen Stellen nicht die nötigen Voraussetzungen hätten: Wegen dieser Diskrepanz könne die Quote nicht sinken.
Die Teuerung bleibt gering, mit prognostizierten 0,3 Prozent im laufenden und mit 0,7 Prozent im nächsten Jahr. Da deswegen keine Teuerungsausgleiche bezahlt werden, steigen die Löhne laut KOF im nächsten Jahr nominal um 0,9 Prozent und real um 0,4 Prozent.