Die Gesundheitskosten steigen konstant und auf hohem Niveau: Nach Prognosen der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) wachsen sie in diesem Jahr um 4,1 Prozent, im nächsten Jahr um 3,9 Prozent. Für 2018 ergäbe das Pro-Kopf-Ausgaben von über 10’000 Franken.
Die neuesten verfügbaren Zahlen veröffentlichte das Bundesamt für Statistik im April für das Jahr 2015. Damals waren die Gesundheitsausgaben gegenüber dem Vorjahr um 4,3 Prozent auf rund 77,8 Milliarden Franken gestiegen.
Eine wichtige Rolle beim Wachstum der Gesundheitsausgaben spielt das Wirtschaftswachstum. Denn je mehr die Leute verdienen, desto mehr können sie für ihre Gesundheit ausgeben. Im letzten Jahr habe sich das konjunkturelle Umfeld etwas erholt und die Schweizer Wirtschaft sei moderat gewachsen, teilte die KOF am Dienstag mit.
Daneben spielten auch demographische Faktoren eine wichtige Rolle. So habe der Anteil älterer Menschen an der Schweizer Bevölkerung 2016 weiter zugenommen. Dadurch dürften die Gesundheitsausgaben um 3,8 Prozent auf insgesamt rund 80,8 Milliarden Franken oder 9601 Franken pro Person zugelegt haben.
Im laufenden Jahr rechnet die KOF mit einer weiteren Erholung der Wirtschaft; auch der Anteil der älteren Menschen werde weiter steigen. Nur eine «geringmässige» Wirkung auf das Kostenwachstum sei von den Einsparungen durch die Überprüfung der Medikamentenpreise zu erwarten. Deswegen geht die KOF für 2017 von einem stärkeren Anstieg der Gesundheitsausgaben um 4,1 Prozent auf rund 84,1 Milliarden Franken oder 9898 Franken pro Person aus.
Sollten die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiter stabil bleiben und die politischen Massnahmen Wirkung zeigen, könnte der Kostenanstieg der Gesundheitsausgaben im nächsten Jahr dann wieder auf 3,9 Prozent zurück gehen. Das ergäbe ein Total von rund 87,4 Milliarden Franken oder 10’189 Franken pro Person.