Die Aussichten für die Schweizer Wirtschaft haben sich wieder deutlich eingetrübt. Das KOF Konjunkturbarometer ist im Juni auf den Stand von April zurück gefallen.
Der Frühindikator gab gegenüber dem Vormonat um 3 Punkte auf 89,7 Zähler nach, wie die Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich am Dienstag mitteilte. Im April waren es 89,8 Zähler gewesen. Tiefer hatte das Barometer zuletzt im Dezember 2011 (87,2 Punkte) notiert.
Der zwischenzeitliche Anstieg vom Mai hat sich wieder verflüchtigt, wie die KOF festhält. Nachdem damals der Anstieg massgeblich durch die bessere Stimmung in der Industrie getrieben war, ist nun auch der erneute Rückgang hauptsächlich auf eine negative Entwicklung der Indikatoren aus dem Industriesektor zurückzuführen.
Insbesondere bei den Aufträgen ging es abwärts. Auch die Indikatoren, die Hinweise auf die Produktion und die Vorproduktion geben, haben sich im Juni verschlechtert.
Insgesamt fliessen 217 Einzelindikatoren ins KOF-Konjunkturbarometer ein. Den stärksten Negativbeitrag lieferten die Bereiche Metall und Holz. Die Bauwirtschaft scheint sich hingegen laut KOF wieder etwas zu erholen. So vermeldeten insbesondere Architekten bessere Geschäfte.
Auf dem Konjunkturbarometer lasten auch negative Indikatoren aus der Finanzbrachen sowie zur ausländischen Nachfrage. Insbesondere das Vertrauen der Industrie ins europäische Umfeld hat gelitten. Die Konsumindikatoren steuerten keine nennenswerten positiven oder negativen Beiträge bei, wie es weiter hiess.
Für die Entwicklung des Bruttoinlandprodukts hat die KOF zuletzt Mitte Juni ein kleines Wachstum von 0,4 Prozent prognostiziert. Andere Ökonomen gehen von bis zu 0,8 Prozent aus. Im nächsten Jahr soll laut den diversen Prognosen das Wachstum auf 1,2 bis 1,7 Prozent anziehen.