Die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) sagt der Schweizer Wirtschaft einen harzigen Start ins neue Jahr voraus. Das Konjunkturbarometer sank im Dezember um 0,33 Punkte auf 0,01 Zähler, wie die KOF am Mittwoch mitteilte.
Das ist der tiefste Stand seit über zwei Jahren. Die KOF geht gar von einer kurzen Rezession aus. Gemäss den Prognosen dürfte das Wirtschaftswachstum im vierten Quartal 2011 und im ersten Quartal 2012 im negativen Bereich liegen, sagte Michael Graff, Leiter Konjunktur bei der KOF, gegenüber der Finanznachrichtenagentur AWP. „Das ist technisch gesehen schon eine Rezession.“
Allerdings sollte die Rezession nur kurz ausfallen. Nach jetzigem Kenntnisstand dürfte die zweite Jahreshälfte 2012 laut Graff wieder etwas besser werden.
Zu Beginn des Jahres schlecht entwickeln dürfte sich gemäss KOF vor allem der Bereich Gesamtwirtschaft ohne Bau- und Kreditgewerbe, bei dem die Konjunkturforscher von einem Rückgang ausgehen. Der Wert für das Baugewerbe verbleibt zwar im positiven Bereich, ist aber ebenfalls rückläufig. Auch das Kreditgewerbe dürfte Anfang 2012 noch leicht wachsen.
Das Konjunkturbarometer verzeichnet seit Mai 2011 eine Abwärtsbewegung. Damals hatte es noch bei 2,30 Punkten gelegen.
Das Barometer setzt sich aus drei Modulen zusammen. Die Gesamtwirtschaft ohne Bau- und Kreditgewerbe ist mit einem Anteil von gut 90 Prozent an der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung der wichtigste Bestandteil. Ihm zugrunde liegen als Messmodule der Schweizer Konsum, die Schweizer Industrie und die Exportdestination EU.