Eine Kolonialkirche mit wertvollen Kunstwerken ist im peruanischen Cusco abgebrannt. Eine spanische Skulptur aus dem 16. Jahrhunderts und mehrere Werke des bekannten Quechua-Malers Diego Quispe Tito (1611-1681) gingen bei dem Brand am Freitag verloren.
Die Kirche wurde zu 80 Prozent zerstört, wie der Kultur-Direktor von Cusco, Víctor Vidal, Journalisten erklärte. Der gold-laminierte Altar aus Zedernholz wurde ebenfalls zerstört. «Der Altar war ein Juwel des amerikanischen Barrocks», sagte Vidal.
Ausserdem seien acht Gemälde von Quispe Tito verbrannt. Quispe Tito, der einer adeligen Inka-Familie entstammte, gilt als einer der führenden Künstler der Cusco-Schule, die indigene Züge in die flämisch-spanische Maltradition einfügte.
Das Feuer entstand nach ersten Ermittlungen durch einen Kurzschluss. Die Feuerwehr hatte keinen Wasseranschluss zur Löschung des Brandes, weshalb die Nachbarn mit Eimern Wasser heranbrachten.
Ein Grossteil der Kunstwerke konnte vor den Flammen gerettet werden. Die Kirche war von der Regierung vor vier Jahren für umgerechnet 1,4 Millionen Franken restauriert worden.