Die kolumbianischen FARC-Rebellen haben nach eigenen Angaben im Juni am 20. Juni einen US-Soldaten gefangen genommen. Als Zeichen ihres guten Willens werde sie den «Kriegsgefangenen» freilassen, erklärte die FARC-Guerilla am Samstag auf ihrer Internetseite.
Damit werde ein Beitrag für Fortschritte bei den derzeitigen Friedensverhandlungen mit der Regierung von Präsident Juan Manuel Santos geleistet, hiess es weiter.
Der Soldat Kevin Scott Sutay, der zwischen 2010 und 2011 in Afghanistan gekämpft habe, sei am 20. Juni in der Gemeinde Retorno im südlichen Departamento Guaviare in die Gewalt der Guerilla geraten. Für seine Freilassung schlug die Guerilla die Bildung einer Mission vor. Ihr sollten die frühere liberale Senatorin Piedad Córdoba und Vertreter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz angehören.
Die Gespräche zwischen den Rebellen und der Regierung hatten im vergangenen November in der kubanischen Hauptstadt Havanna begonnen. Sie sollen am 28. Juli fortgesetzt werden. Derzeit steht die Teilhabe der FARC-Guerilla am politischen Prozess im Mittelpunkt.
Erste Einigung
Im Mai hatten beide Seiten in der zentralen Frage der Landreform eine Einigung erzielt. Neben der politischen Partizipation stehen noch Themen wie der Drogenhandel, der Verzicht auf den bewaffneten Kampf durch die Rebellen und Entschädigungen für Opfer des Konflikts auf dem Gesprächsprogramm.
Die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) wurden 1964 im Kampf gegen Grossgrundbesitzer gegründet. In dem Konflikt mit der Regierung und ultrarechten Paramilitärs wurden nach amtlichen Angaben 600’000 Menschen getötet und fast vier Millionen Menschen vertrieben.
Die FARC-Guerilla ist die grösste Rebellengruppe in Kolumbien. Schätzungen zufolge verfügt sie über rund 8000 Kämpferinnen und Kämpfer.