Die kolumbianische Regierung und die linken FARC-Rebellen haben bei ihren Friedensverhandlungen in Kuba einen weiteren Teilerfolg erzielt. Es sei eine Übereinkunft über den Kampf gegen den Drogenhandel erzielt worden, hiess es am Freitag aus Kuba.
Damit schlossen beide Seiten das dritte von insgesamt sechs Kapiteln auf der Verhandlungsagenda ab. Darin gehe es um eine «Lösung für das Problem der illegalen Drogen», sagte der kubanische Diplomat Rodolfo Benítez in Havanna.
Die kolumbianische Regierung führt seit November 2012 Friedensgespräche mit einer Delegation der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC). Langfristig soll es in den Gesprächen um die Entwaffnung der Rebellen und die Entschädigung der Opfer gehen.
Ein erster Teilerfolg wurde im Mai 2013 erzielt, als sich beide Seiten auf eine Landreform einigten. Im November wurde eine grundlegende Übereinkunft über die künftige politische Teilhabe der FARC-Mitglieder erzielt.
Einseitige Waffenruhe
Die 1964 gegründete FARC ist Kolumbiens grösste Guerilla-Organisation. Im Konflikt mit Regierungstruppen und Paramilitärs wurden in den vergangenen fünf Jahrzehnten hunderttausende Menschen getötet.
Neben der FARC und einer weiteren linken Rebellengruppe sind rechte Paramilitärs und kriminelle Banden in den Konflikt verwickelt. Alle Gruppen sind direkt oder indirekt im Drogenhandel engagiert.
Die kolumbianische Regierung lehnt einen Waffenstillstand während der Verhandlungen ab und geht weiter gewaltsam gegen die Guerillagruppe vor. Am Freitag verkündeten die FARC und die Rebellenorganisation ELN jedoch eine einseitige Waffenruhe während der Präsidentschaftswahl in der kommenden Woche. Kolumbien wählt am 25. Mai ein neues Staatsoberhaupt.