Die vor fast einem Jahr begonnen Friedensgespräche mit den kolumbianischen FARC-Rebellen verlaufen nach Angaben von Präsident Juan Manuel Santos schleppend. Immerhin kämen aber beide Seiten voran.
«Die Diskussionen sind vorangekommen, aber nicht so schnell, wie ich das gerne gehabt hätte», sagte das Staatsoberhaupt am Samstag auf einem Gipfeltreffen iberoamerikanischer Staaten in Panama-Stadt. «Ich dachte, dass wir in einem Jahr die Punkte auf der Agenda abschliessen können, auf die wir uns verständigt haben. Aber das ist nicht passiert.»
Die Gespräche zwischen der Regierung und der Guerillabewegung FARC sollen einen 50 Jahre alten Konflikt beilegen, in dem mehr als 200’000 Menschen getötet wurden. Kürzlich endete die 15. Verhandlungsrunde in Havanna.
Erstmals wurde keine gemeinsame Erklärung zum Stand der Verhandlungen herausgegeben. Beide Seiten warfen sich gegenseitig vor, für den langsamen Verlauf verantwortlich zu sein.
Derzeit geht es in den Gesprächen darum, wie die FARC künftig in Kolumbien politisch auftreten wird. Die Regierung fordert, dass die Rebellen ihre Waffen abgeben und eine Partei gründen. Noch nicht behandelt sind sensible Punkte wie Opfer-Entschädigungen, der Drogenhandel und wie Friedensabmachungen umgesetzt werden sollen.
Viele Kolumbianer verlangen, dass die Rebellen angesichts ihrer Rolle bei der Tötung vieler Menschen sowie der Beteiligung an Entführungen, Lösegeld-Erpressungen und dem illegalen Drogenhandel vor Gericht gestellt werden.