Kolumbiens Präsident Santos strebt zweite Amtszeit an

Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos strebt eine zweite Amtszeit an. In einer Fernsehansprache erklärte der Mitte-Rechts-Politiker am Mittwoch, er wolle bei der Präsidentenwahl im kommenden Jahr kandidieren.

Strebt zweite Amtszeit an: Kolumbiens Präsident Santos (Archiv) (Bild: sda)

Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos strebt eine zweite Amtszeit an. In einer Fernsehansprache erklärte der Mitte-Rechts-Politiker am Mittwoch, er wolle bei der Präsidentenwahl im kommenden Jahr kandidieren.

Santos begründete seine Kandidatur mit den Fortschritten, die in den Verhandlungen mit der Rebellenorganisation FARC erzielt worden seien, und der nun bestehenden Aussicht auf Frieden in Kolumbien.

«Wenn man ein Licht am Ende des Tunnels sieht, kann man nicht umkehren», sagte Santos. «Meine Pflicht als Präsident, meine Pflicht als Kolumbianer ist es, nicht zuzulassen, dass alles verloren geht, was die bisherigen Anstrengungen erbracht haben.»

Santos wurde 2010 mit der Unterstützung seines Vorgängers Alvaro Uribe zum Präsidenten des südamerikanischen Landes gewählt. Uribe hatte in seiner Amtszeit einen harten Kurs gegen die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) verfolgt und sich später mit Santos überworfen, als dieser in Verhandlungen mit der Guerillaorganisation eintrat.

Verhandlungen dauern bereits ein Jahr

Die Verhandlungen zur Beilegung des jahrzehntelangen Konfliktes in Kolumbien begannen vor einem Jahr in der kubanischen Hauptstadt Havanna. Zwei der fünf Themenkomplexe konnten inzwischen abgeräumt werden.

Anfang November hatte die FARC einen wichtigen Teilerfolg erzielt, wonach ihr künftig eine politische Teilhabe offen stehen soll. Im Mai einigten sich beide Seiten auf eine Landreform. Auf der Agenda stehen ausserdem neben dem Kampf gegen den Drogenhandel noch die Entwaffnung der Rebellen und die Entschädigung der Opfer.

Die FARC hatte sich 1964 im Kampf gegen Grossgrundbesitzer gegründet, derzeit verfügt sie noch über rund 8000 Kämpfer. Im Konflikt mit Regierungstruppen und Paramilitärs wurden in den vergangenen fünf Jahrzehnten bis zu 600’000 Menschen getötet. Etwa drei Millionen weitere wurden vertrieben.

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